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Linke: Ernst: Porsche ist kein Luxus

Der Linken-Vorsitzende Klaus Ernst hat Kritik an seinem Lebensstil zurückgewiesen. "Es macht mir Spaß, Porsche zu fahren", sagte er dem "Stern". Sein alter Porsche 911 sei "kein Luxus, sondern ein schönes Auto".

Berlin - Er habe ein Leben lang gearbeitet, von seinem Vater ein bisschen was geerbt und sich dann erlaubt, mit dem Geld das zu tun, wozu er Lust habe. Ein „Entbehrungssozialismus“ sei mit ihm nicht zu machen. „Man kann als Linker nicht nur rumlaufen, als hätte man drei Tage lang nicht geschlafen, nichts gegessen und auch noch schlecht gesoffen“, fügte Ernst hinzu. Die Linke, die ihren führenden Leuten vorschriebe, wie sie zu leben hätten, sei „so attraktiv wie ein Kuhfladen“.

Der bayerische IG-Metaller, der seit Mai 2010 Vorsitzender der Linkspartei ist, war im vergangenen Jahr in den eigenen Reihen in die Kritik geraten – wegen umstrittener Reisekostenabrechnungen, wegen seiner Zulagen aus den Kassen von Partei und Fraktion, aber auch wegen seines demonstrativ zur Schau gestellten Lebenswandels. Viele ostdeutsche Pragmatiker nehmen ihm außerdem übel, dass Ernst sich vor allem an seiner ehemaligen Partei, der SPD, abarbeitet statt an der schwarz-gelben Bundesregierung.

Innerparteilich stellte Ernst sich erneut gegen das Reformerlager und kritisiert den „beleidigten Ton“ der Ostdeutschen in seiner Partei. Ein „zurück zur alten PDS“ wäre „hirnrissig“. Im Osten kommen solche Töne nicht gut an: Im Landtagswahlkampf in Sachsen-Anhalt ist der umstrittene Parteichef bisher mit keinem Auftritt eingeplant. Der frühere Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch hingegen wurde vom Landeswahlbüro als Berater engagiert. Cordula Eubel

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