zum Hauptinhalt
Der US-Präsident wurde von der Bevölkerung begeistert empfangen.

© dapd

Erster Staatsbesuch eines US-Präsidenten: Obama beschwört in Birma die Macht des Neuanfangs

US-Präsident Barack Obama hat Birma zu einer Fortsetzung seines Strebens nach Demokratie ermuntert. Birma könne der Welt nun "die Macht des Neuanfangs" vor Augen führen, sagte er. Nun geht seine Reise weiter zum nächsten Ziel.

Zehntausende Menschen mit US-Flaggen säumten die Straßen von Rangun und jubelten Obama beim ersten Besuch eines amtierenden US-Präsidenten in dem Land zu. In der Hauptstadt traf er Präsident Thein Sein und die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. Obama präsentierte sich in Birma als fördernder und zugleich fordernder US-Präsident. Die neue Zivilregierung müsse die Demokratie fördern oder zusehen, wie sie gemeinsam mit der Unterstützung der USA wieder verschwinde, sagte er bei einer Rede in der Universität von Rangun. „Ihr habt uns Hoffnung gegeben“, rief Obama den Menschen zu und würdigte damit den vor einem Jahr in Gang gesetzten politischen Wandel. „Unser Ziel ist es, den Schwung nicht zu verlieren“, sagte er.

Mit Oppositionsführerin Suu Kyi tauschte er eine herzliche Umarmung aus. Wenn das Land weiter echte Reformen vorantreibe, würden die USA alles tun, um den Erfolg zu gewährleisten, bekräftigte der Präsident. Suu Kyi sagte, sie sei zuversichtlich, dass die USA ihr Land in den kommenden, vermutlich schwierigen Jahren unterstützen würden. „Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht einer Illusion des Erfolgs hingeben“, mahnte sie.

Zuvor traf Obama Präsident Thein Sein. Die Reformen könnten „das unglaubliche Potenzial dieses schönen Landes“ entfesseln, sagte Obama. Die Bemühungen um größere Freiheiten für die Bevölkerung hätten jedoch erst begonnen, der Weg sei noch weit. „Ich bin heute gekommen, um die Hand der Freundschaft auszustrecken“, sagte er. Die begonnene Arbeit müsse fortgesetzt werden.

Menschenrechtsgruppen kritisierten, die Regierung in Birma habe noch immer hunderte politische Gefangene inhaftiert. Sie habe noch nicht genug getan, um einen persönlichen Besuch Obamas zu verdienen. Der Präsident erklärte dagegen am Sonntag, sein Besuch komme keiner Anerkennung für die birmanische Regierung gleich. Er wolle vielmehr deutlich machen, dass das Land entscheidende Fortschritte gemacht habe. Obama wurde auf seiner Reise von Außenministerin Hillary Clinton begleitet, die bald aus ihrem Amt ausscheiden wird.

Der sechsstündige Aufenthalt in Birma ist Teil einer Asienreise, der ersten Auslandstour des Präsidenten seit seiner Wiederwahl am 6. November. Zuvor hatte Obama Thailand besucht, am späten Vormittag ist er nach Kambodscha weitergeflogen und dort am Mittag eingetroffen. Obama wird dort bis Dienstag am Gipfeltreffen der Südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean teilnehmen. In Phnom Penh sind auch die Staats- und Regierungschefs mehrerer Asean-Partner anwesend, darunter Chinas Regierungschef Wen Jiabao. (dapd, dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false