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© dpa

Es war ein "Lapsus": Krawczyk entschuldigt sich für "Deutschland, Deutschland über alles"

Der Liedermacher Stephan Krawczyk hat es als „unbeabsichtigten Lapsus“ bedauert, dass er bei einer Ehrung für DDR-Bürgerrechtler im Schloss Bellevue das „Lied der Deutschen“ mit der ersten Strophe angestimmt hatte.

Von Matthias Meisner

Bundespräsident Horst Köhler hatte am Montag in einer Feierstunde mehrere Aktivisten für ihren Einsatz gegen SED-Unrecht ausgezeichnet. Krawczyk sollte das Programm gemeinsam mit Freya Klier musikalisch begleiten. Als er zum Ende der Veranstaltung gebeten wurde, die Nationalhymne anzustimmen, sang er nicht die dritte Strophe „Einigkeit und Recht und Freiheit …“, sondern „Deutschland, Deutschland über alles ...“, wurde dann von Klier unterbrochen.

Die beiden ersten Strophen des „Liedes der Deutschen“ sind zwar nicht verboten, aber – nach den Erfahrungen des Nationalsozialismus – weitgehend tabuisiert.

Andrea Szalay, die Managerin des Liedermachers, sagte am Dienstag dem Tagesspiegel, Krawczyk habe „schlichtweg aus Versehen“ die erste Strophe angestimmt, eine gezielte Provokation schloss Szalay ausdrücklich aus. Krawczyk habe sich nach der Veranstaltung „ehrlich“ beim Bundespräsidenten entschuldigt, dieser habe den Vorfall als „nicht so schlimm“ bewertet.

Freya Klier und Stephan Krawczyk sind beide selbst Mitbegründer und Symbolfiguren der DDR-Friedensbewegung.

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