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© dpa

Eskalation im Gazastreifen: Palästinenser setzen Raketenfeuer fort

Bei den blutigsten israelischen Militärangriffen im Gazastreifen seit 2005 sind am Samstag 64 Palästinenser getötet und mehr als 200 verletzt worden. Ungeachtet dessen haben militante Palästinenser am Sonntag ihre Raketenangriffe fortgesetzt. Der UN-Sicherheitsrat ist ernsthaft besorgt.

Die israelische Stadt Netivot wurde am Sonntagmorgen mit Raketen beschossen. Zuvor hatte die israelische  Luftwaffe den Amtssitz des entlassenen Ministerpräsidenten Ismail Hanija (Hamas) in Gaza angegriffen und schwer beschädigt. Hanija gehört der radikal-islamischen Hamas an. Außerdem seien mehrere Werkstätten beschossen worden, in denen militante Palästinenser Waffen hergestellt hätten, meldeten israelische Medien. "Israel hat eine rote Linie überschritten", zitierte der israelischen Onlinedienst Y-Net einen Hamas-Sprecher nach dem Angriff auf Hanijas Amtssitz.

Zuvor waren im Gazastreifen bei israelischen Militäreinsätzen mehr als 60 Palästinenser getötet und etwa 200 weitere verletzt worden. Auch zwei israelische Soldaten kamen ums Leben. Israel reagiert mit den Militäreinsätzen auf den Raketenbeschuss seiner Grenzgebiete durch militante Palästinenser. Die Palästinenserführung sagte angesichts der Opferzahlen die nächste Runde der Friedensverhandlungen ab.

Weitere Angriffe auf Hamas geplant

Der israelische Rundfunk meldete am Sonntag, die schweren Luftangriffe im Rahmen der Operation "Heißer Winter" sollten noch einige Tage fortgesetzt werden. Israels Verteidigungsminister Ehud Barak sagte, dass die radikalislamische Hamas "den Preis für die Verschlimmerung der Lage" im Gazastreifen bezahlen werde. "Wir werden weiter die Einrichtungen, Waffenlager und die Infrastruktur der Hamas angreifen", sagte Barak. Gegenwärtig sei jedoch nicht vorgesehen, zusätzlich mit Bodentruppen in den Gazastreifen einzudringen.

UN ernsthaft besorgt

Der UN-Sicherheitsrat hat die Eskalation  der Gewalt im Nahen Osten verurteilt. In einer Erklärung, die der  russische UN-Botschafter Witali Tschurkin am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit) am Sitz der Vereinten Nationen in New York verlas,  forderte das Gremium das "unverzügliche Ende aller Gewaltakte". Die 15 Mitgliedsstaaten drückten ihre "tiefe Besorgnis über den Verlust von zivilen Menschenleben im Süden Israels und im Gazastreifen" aus. (sgo/dpa/AFP)

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