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Ettaler Klosterinternat: Wieder Verdacht auf Missbrauch

Vor 25 Jahren soll ein Erzieher des Ettaler Klosterinternats einen Schüler missbraucht haben und wurde inzwischen suspendiert. Bisher handele es sich nur um einen Verdacht, sagte ein Sprecher.

Ein Erzieher des Ettaler Klosterinternats ist wegen Missbrauchsverdachts vom Dienst freigestellt worden. Die angebliche Tat soll sich vor etwa 25 Jahren im Kloster Scheyern (Oberbayern) ereignet haben, wie der Sprecher der Benediktinerabtei Ettal am Sonntag sagte. Bisher handele es sich nur um einen Verdacht. „Der Herr ist jetzt beurlaubt, bis es zur Klärung gekommen ist.“ Aus seiner Zeit in Ettal seien keine Vorfälle bekannt, hieß es.

Der Fall sei am Donnerstag über den Missbrauchsbeauftragten des Erzbistums München und Freising bekannt geworden, nachdem sich ein Betroffener bei dem Erzbistum gemeldet habe. Danach habe man in Ettal sofort gehandelt, sagte der Sprecher.  Anfang des Jahres war bekannt geworden, dass es im Kloster Ettal über Jahrzehnte zu sexuellem Missbrauch sowie zu körperlichen und seelischen Misshandlungen an Schülern kam.

Bekannt wurde jetzt auch der Fall eines evangelischen Pastors in der Nordelbischen Kirche, der in den 70er und 80er Jahre Kinder missbraucht haben soll. Der Geistliche war Pastor in der Gemeinde Ahrensburg. Die Nordelbische Kirche spricht von sieben Opfern, Angehörige von Betroffenen gehen aber von 50 bis 60 Opfern aus.

Die Kirchenleitung hatte den beschuldigten Pastor Dieter K. 1999 aus der Ahrensburger Gemeinde herausgenommen, aber ohne der Öffentlichkeit die wahren Gründe zu nennen. Danach arbeitete er ein Jahr lang in der Gefängnisseelsorge in einer Jugendanstalt in Schleswig und gab weiterhin Religionsunterricht an einem Gymnasium, ohne dass die Schulleitung von der Kirche über die Verdachtsfälle informiert wurde.

Es stehe außer Zweifel, dass damals Fehler gemacht worden seien, erklärte Bischof Gerhard Ulrich, Vorsitzender der nordelbischen Kirchenleitung, am Sonntag. Nun aber arbeite man mit der Staatsanwaltschaft zusammen und wolle „umfassend aufklären“. Nach Angaben des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ wusste auch die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen bereits 1999 von den Missbrauchsvorwürfen gegen Dieter K. Jepsen bestreitet dies. Sie sei erst im Mai diesen Jahres informiert worden. mit dpa

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