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Politik: EU-Erweiterung: Klein, aber wohlhabend

Slowenien ist das dynamischste Land unter den früheren kommunistischen Staaten Osteuropas. Mit seinem stabilen Wirtschaftswachstum, den relativ hohen Löhnen und Gehältern und einem beständig wachsenden Lebensstandard nähert sich Sloweniens Wohlstandsniveau den EU-Durschnittswerten.

Slowenien ist das dynamischste Land unter den früheren kommunistischen Staaten Osteuropas. Mit seinem stabilen Wirtschaftswachstum, den relativ hohen Löhnen und Gehältern und einem beständig wachsenden Lebensstandard nähert sich Sloweniens Wohlstandsniveau den EU-Durschnittswerten. Das Bruttoinlandsprodukt erreichte im Jahr 2000 mehr als 10 000 Euro pro Einwohner.

Die Alpenrepublik mit einem kurzen Küstenabschnitt an der Adria gehört mit zwei Millionen Einwohnern zu den kleinsten EU-Kandidaten der ersten Erweiterungsrunde. In den Beitrittverhandlungen mit der EU konnte Slowenien bis Juli 2001 insgesamt 21 Kapitel abschließen und liegt damit nach Zypern und Ungarn auf Platz drei der Kandidaten-Rangliste.

Seit November 2000 wird das Land von einer Vierparteien-Koalition unter dem liberalen Ministerpräsidenten Janez Drnovsek regiert, der bereits drei Regierungen zwischen 1992 und 2000 anführte. Mitte des vergangenen Jahres brach das ihn tragende Parteienbündnis auseinander. Drnovsek wurde durch Andrej Bajuk und seine Mitte-Rechts-Übergangsregierung abgelöst. Bei den Parlamentswahlen im Oktober errangen aber die Liberaldemokraten (LDS) des gestürzten Ex-Premiers einen deutlichen Sieg: Mit 36 Prozent der Stimmen und 34 Mandaten im 90 Sitze zählenden Abgeordnetenhaus wurde die LDS zur stärksten Kraft. Drnovsek bildete eine Koalition mit den postkommunistischen Sozialdemokraten, der Demokratischen Rentnerpartei und der christdemokratischen Volkspartei, deren Ausscheiden seine letzte Regierung gesprengt hatte.

Experten rechnen damit, dass Regierungschef Drnovsek künftig nicht nur zunehmend Staatsbetriebe privatisieren wird, sondern auch die Wirtschaft seines Landes noch mehr als bisher für ausländische Investoren öffnet. Dafür bedarf es aber auch einer Anpassung des slowenischen Rechts an europäische Standards. Nicht weniger als 150 neue Gesetze müssen dafür im Laufe des Jahres 2002 verabschiedet werden.

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