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Politik: EU kritisiert Sudan

Beobachter nennen Wahlablauf „mangelhaft“

Khartum - Die EU-Wahlbeobachter haben die am Donnerstag beendeten Parlaments- und Präsidentenwahlen im Sudan wegen „ernsthafter Mängel“ kritisiert. In einer ersten Einschätzung sagte am Samstag Veronique de Keyser, die Leiterin der Beobachtermission, die Wahlen in Afrikas größtem Land hätten „nicht alle internationalen Standards erreicht“. Vor allem im Süden habe es Unregelmäßigkeiten gegeben. Dennoch seien erste demokratische Ansätze in dem autoritär regierten Land zu erkennen. „Diese Wahlen bedeuteten eine großen Schritt dahin, der Demokratie im Sudan einen Raum zu eröffnen.“ Mit 60 Prozent Wahlbeteiligung sei die Teilnahme der Bevölkerung an den ersten Wahlen seit einem knappen Vierteljahrhundert erfreulich hoch gewesen.

Die 16,5 Millionen Wahlberechtigten hatten fünf Tage Zeit, ihre Stimmen abzugeben. Die Wahlen waren von Boykotten zahlreicher Oppositionsparteien vor allem im Norden und der Unsicherheit in der westsudanesischen Krisenregion Darfur überschattet. Die EU hatte ihre Beobachter aus Sorge um ihre Sicherheit aus Darfur zurückgezogen. Die Wahlergebnisse werden frühestens am Dienstag erwartet. Angesichts des Rückzugs vieler Oppositionskandidaten ist ein Sieg des sudanesischen Präsidenten Omar al-Bashir und seiner Nationalen Kongresspartei im Norden zu erwarten. Gegen ihn liegt beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag ein Haftbefehl wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Darfur vor. dpa/AFP

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