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Update

EU reduziert Präsenz: UNO setzt Einsatz in Syrien vorerst aus

Wegen der verschärften Sicherheitslage im Land stoppen die Vereinten Nationen vorerst ihren Einsatz in Syrien. Auch die EU hat nun angekündigt, ihre Präsenz in Damaskus auf ein Minimum zu reduzieren. Syrien mischt unterdessen offenbar Chemikalien für Giftgas zusammen.

Die Europäische Union will ihre diplomatische Präsenz in Damaskus stark herunterfahren. Das Personal in der syrischen Hauptstadt solle „aus Sicherheitsgründen“ auf „ein Minimum“ reduziert werden, erklärte ein Sprecher der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton am Montag in Brüssel. Zuvor hatten die Vereinten Nationen angekündigt, „nicht zwingend notwendige Mitarbeiter“ angesichts der Sicherheitslage aus Syrien abzuziehen.

Die UNO werde „ihre Missionen im Land bis auf Weiteres aussetzen“. Die Ankündigung erfolgt wenige Tage, nachdem zwei UN-Konvois auf der Straße zwischen der zuletzt heftig umkämpften Hauptstadt Damaskus und dem internationalen Flughafen von Schüssen getroffen worden waren. Dabei wurden zwei österreichische Blauhelmsoldaten verletzt.

Der UN-Hilfskoordinator für Syrien, Radhouane Nouicer, sagte laut der UN-Nachrichtenagentur IRIN, die Sicherheitslage sei „extrem schwierig“ geworden, auch in Damaskus.

Syrien hat offenbar Vorbereitungen für einen möglichen Einsatz von Chemiewaffen gestartet. Das syrische Militär habe mit der Mischung von für das Nervengas Sarin benötigten Chemikalien begonnen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Montag aus Regierungskreisen in Washington. „Wir haben mehrere Hinweise erhalten, die uns annehmen lassen, dass sie chemische Stoffe mischen“, sagte ein Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte.

Die „New York Times“ hatte zuvor berichtet, dass die USA und die Europäer wegen Bewegungen bei den syrischen Chemiewaffeneinheiten alarmiert seien. US-Außenministerin Hillary Clinton warnte die Führung in Damaskus vor einem Einsatz von Chemiewaffen, mit dem „eine rote Linie für die USA“ überschritten wäre. Das Außenministerium in Damaskus erklärte, Syrien werde „diese Art Waffen, wenn es welche davon besitzt, unter keinen Umständen gegen sein Volk einsetzen“. (AFP)

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