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Sarkozy und Cowen

© dpa

EU: Sarkozy in Irland mit Demonstrationen begrüßt

Der Besuch des französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy in Dublin wurde von Protesten begleitet. Sarkozy hatte im Vorfeld der Beratungen zum weiteren Verlauf der EU-Reform geäußert, die Iren müssten ein zweites Mal über den Lissabon-Vertrag abstimmen.

Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy ist zu seinen Gesprächen über das Nein der Iren zum EU-Reformvertrag in Dublin von hunderten Demonstranten empfangen worden. Die Demonstranten versammelten sich am Montag in der Nähe des Regierungssitzes im Zentrum der irischen Hauptstadt, wo Sarkozy mit Premierminister Brian Cowen und Vertretern der Opposition zusammenkam. Sarkozy hatte sich den Ärger der Iren zugezogen, als er im kleinen Kreis sagte, das Land werde noch einmal über den Vertrag von Lissabon abstimmen müssen. Frankreich hat seit Anfang Juli turnusgemäß die EU-Ratspräsidentschaft inne und bemüht sich um einen Ausweg aus der Refomkrise.

Irland ist der einzige der 27 EU-Staaten, in dem die Bevölkerung über den Reformvertrag abstimmte. Rund 53 Prozent der Wähler sprachen sich am 12. Juni gegen das Vertragswerk aus. Damit der Vertrag in Kraft treten kann, müssen alle Mitgliedsländer zustimmen. Cowen rief die europäischen Partner in einem Gastbeitrag in der "Irish Times" am Montag zu "Geduld und Verständnis" auf. Frankreichs Außenminister Bernard Kouchner relativierte in einem Interview mit der britischen "Times" unterdessen Sarkozys Aussagen zu einem erneuten Referendum. Frankreich komme nicht nach Dublin, um Lektionen zu erteilen, sagte er. "Wir werden allen Seiten zuhören." (peg/AFP)

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