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Euphorie im Studio: Die Wahl macht Schule

Es war eine lange Nacht für den neuen Präsidenten - aber auch für Schüler des Lichterfelder Goethe-Gymnasiums sowie Schülerredakteure der Pekinger Paralympics-Zeitung des Tagesspiegels. Sie fieberten mit bei der Wahlparty von US-Botschaft, Tagesspiegel und ZDF - und wurden dann selbst vom ZDF interviewt. Über ihre Eindrücke und Wünsche schreiben sie hier.

"Seit langem wartet die Welt auf einen Wechsel, jetzt darf sie auch darauf hoffen. Obama siegte klar gegen McCain, es war trotzdem eine spannende Nacht. Im ZDF-Studio fieberten Berliner mit, als handelte es sich um einen Sportevent. Als ich um 6 Uhr Morgens im Studio ankam, war es noch richtig voll, die Menschen haben die lange Nacht durchgehalten, sowie Obama einen langen Wahlkampf durchgehalten und letzendlich gewonnen hat. Die Stimmung war einfach genial, irgendwie nicht politisch, sowohl in ganz USA als auch im ZDF Studio in Berlin. Gleich nach unseren Auftritt beim ZDF sind wir mit dem Auto zur Tagesspiegel-Redaktion gefahren und es lief der neue Song von Will.I.Am von den Black Eyed Peas im Radio, mit Obamas Slogan "Yes, we can". Es ist bemerkenswert, dass er positive Aussagen in einem Song geschafft hat. Das hat wahrscheinlich bisher kein Politiker geschafft. Ich denke und hoffe, dass er wirklich etwas bewirken wird."
Alessandro Ambrosio del Toro, 17, Sophie-Scholl-Oberschule, Schöneberg.

"Endlich ist es so weit. Die langen Warteschlangen vor den Wahlpartys haben sich gelohnt. Es steht fest: Obama ist der neue  Präsident Amerikas. Die Nacht war aufregend und voller Spannung. Jeder wollte wissen, wer es nun ist - und früh am morgen um 5.00 Uhr stand es dann endlich fest: Obama, yes, he can!   Dies war für viele eine Erleichterung, auch für mich, denn ich war auch für Obama. Seine Ansichten gefallen mir und haben mich angesprochen, zum Beispiel seine Sozialpolitik, aber auch, dass er so ein Familienmensch ist. Ich hoffe, er wird seine Versprechungen an das Volk wahr machen und es nicht enttäuschen. Ich wünsche ihm viel Erfolg dabei! Da ich schon um 4.00 Uhr wach war,verfolgte ich die Ergebnisse. Danach ging es ins ZDF-Studio, wo wir gegen 6.30 interviewt wurden. Ich war total aufgeregt, aber dann war es geschafft."
Eva Ostafin, 18, Lily-Braun-Oberschule Spandau, 3. Semester.

"Nach einer nervenaufreibenden Nacht steht es endlich fest, dass der charismatische Sympathieträger Barack Obama der neue Präsident der USA ist. Ab  0 Uhr konnte man bei uns in Berlin bereits die ersten Wahlergebnisse mitverfolgen  - und war nicht überrascht, dass es diesmal eine Rekordwahlbeteiligung gab. Denn der junge, dynamische Obama hat viele Bürger motiviert zu wählen, die sich sonst nicht für die Politik einsetzen. Von fast 80% Wahlbeteiligung wird gesprochen, die Amerikaner sind teilweise sogar nicht einmal zum Wählen gekommen, weil die Schlangen so lang waren. Diese Wahl ist nicht nur auf Amerika bezogen, sondern international ein wichtiges Ereignis, das sich vorallem wirtschaftlich auswirken wird und es bleibt abzuwarten, ob der Hoffnungsträger Obama seine Versprechen und Ziele umsetzen kann. Während unsere Mitschüler wahrscheinlich gerade aufgestanden sind, waren Eva, Franziska, Alessandro, Joanna und ich beim ZDF, um unsere Eindrücke von der Wahl zu geben. Dies war natürlich für uns alle aufregend, denn wir haben bei der Paralympics-Zeitung in Peking zwar alle schon ein bißchen Medienrummel miterlebt, haben bisher aber immer nur Artikel geschrieben. Heute war es anders: Wir waren sogar im Bild zu sehen, auch wenn nur kurz. Nachdem in dem Studio bereits die ganze Nacht gefeiert wurde, wurden auch wir von der euphorischen Stimmung mitgerissen."
Alexandra Großeholz, 18, 3.Semester,  Lily-Braun-Oberschule, Berlin-Spandau.

"Schon in der Schule war die US-Wahl das Pausenthema Nummer eins. Den ganzen Tag über wurde diskutiert und Pläne für die Nacht wurden gemacht. Eigentlich waren alle für Obama, jetzt freut sich Berlin mit Amerika und überall wird noch gefeiert.
Gestern abend ging es los: Eine lange Schlange wartete ungeduldig auf den Einlass zur Wahlparty von Tagesspiegel, ZDF und Amerikanischer Botschaft in der Telecomzentrale. Wir hatten Glück und waren 20:00 Uhr drin. Da war es natürlich noch viel zu früh für jegliche Wahlergebnisse, aber je später es wurde, desto besser wurde auch die Stimmung auf der Party. Das amerikanische Buffet und die Liveband trugen nicht unerheblich dazu bei. Nach einem letzten Bissen vom Muffin wollen wir nachsehen, was auf der offiziellen Wahlparty der Democrats Abroad Berlin im Kino Babylon los war. Schon von weitem sahen wir eine große Gruppierung von Obamafans auf dem Platz vor dem Filmtheater. Eine sehr provisorisch wirkende Leinwand war angebracht worden und die Stimmung war ausgelassen. Reingekommen sind wir nicht, es war einfach zu voll. Einen eindruck haben wir trotzdem bekommen und um 1 Uhr morgens waren wir zu Hause. Immer noch gespannt, aber gut gelaunt und zuversichtlich. Immerhin verspricht sich die ganze Welt viel vom neuen Präsidenten. Ob die Begeisterung berechtigt ist, wird sich noch zeigen. Immerhin befürwortet auch der neue Präsident der Vereinigten Staaten die Todesstrafe und obwohl er den Krieg im Irak beenden will, sieht er neue Bedrohung in Afghanistan und Pakistan. Wir werden sehen, was er vorhat und wie stark er Europa in seine Politik einbeziehen will. Seiner Rede in Berlin war ja zu entnehmen, dass er sich eine enge Zusammenarbeit wünscht. Auf jeden Fall macht Obama einen sehr intelligenten Eindruck und Amerika kann auf durchdachte Entscheidungen und ein steigendes Ansehen in der Welt hoffen. Heute morgen um 5 dann die Nachricht aus dem Radio: Er hat es geschafft! Barack Obama ist der erste schwarze Präsident der USA! Und endlich steht ein Demokrat an der Spitze der Weltmacht. Wir atmen erleichtert auf und hoffen, dass die Wahlen fair waren und alle, die wählen wollten, auch wählen durften. Nach einem schnellen Frühstück saßen wir blitzschnell im Taxi und waren wenige Minuten später zurück in der Telecomzentrale, wo das ZDF immernoch  berichtete. Auf einer großen Leinwand war der frisch gebackene Präsident zu sehen, er sah müde aus. Müde, aber glücklich. Seine Familie kam zu ihm und die versammelten Menschenmassen jubelten. Erst in diesem Moment wurde mir bewusst, dass wir eine historische Nacht hinter uns hatten und ich bekam Gänsehaut. Auch die Meinung von Berliner Schülern interessierte das ZDF und die war durchweg positiv. Jetzt bleibt abzuwarten, wie sich der Übergang von Bush zu Obama gestaltet, und wie Obama das Gesicht Amerikas verändern kann. Jetzt bin ich zwar müde, aber froh so viel von dieser bedeutenden Wahlnacht mitbekommen zu haben."  
Franziska Helms, 17, Carl-von-Ossietzky-Gymnasium, Pankow.

"Es wurde schon spekuliert aber jetzt  steht es fest: Barack Obama ist Präsident! Ganz Amerika ist aufgeregt, aber offensichtlich auch Berlin. Im Radio, hört man das von Will.I.Am produzierte "Yes We Can" Lied, im Fernsehen und Zeitung wird Obamas Erfolg geschildert. Gestern Abend standen Lange Schlangen vor der Wahlparty der U.S Botschaft. Mit ein bisschen Glueck kamen wir auch rein. Wir folgten den Massen von Menschen bis in einen Raum mit Bühne und Buffet. Es war noch nicht viel los, da auch die vorlaufigen Resultate nicht bekannt waren. Trotzdem war die Atmosphäre gut (besonderes als das Buffet dann geoeffnet wurde). Amerikanisches Essen und Musik waren der Anfang einer langen spannenden Nacht für viele. Um ungefähr 10:00 haben  wir diese Wahlparty verlassen, um die Wahlparty der Democrats zu besuchen.  "Tickets Sold out "  war auf einem Schild über der Tür zu lesen.  Verpasst haben wir wohl nichts: "Die konservative Wahlparty" war langweilig hiess es. Dafür ist die Freude jetzt um so größer."
Joanna Bartlett, 16, Berlin Brandenburg International School. Kleinmachnow.

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