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Möglicherweise nicht so friedfertig wie es auf diesem Foto scheint: Kanzleramtsminister Pofalla.

© dapd

Euro-Abweichler: Pofalla soll Bosbach wüst beschimpft haben

Der CDU-Abgeordnete Bosbach machte aus seiner Ablehnung des erweiterten Euro-Rettungsschirms keinen Hehl. Kanzleramtsminister Ronald Pofalla ist darüber offenbar völlig fassungslos.

Vor der Bundestagsabstimmung über den Euro-Rettungsschirm soll der CDU-Politiker und Kanzleramtsminister Ronald Pofalla den Abweichler Wolfgang Bosbach wüst beschimpft haben. Mehrere Medien berichteten am Samstag unter Berufung auf Anwesende darüber. Bosbach selbst sagte, er wolle zu dem Vorfall nichts sagen. „Ich habe mich mit Ronald Pofalla ausgesprochen und damit ist die Sache für mich erledigt.“ Pofalla soll sich entschuldigt haben.

Wie „Spiegel online“ und „Welt online“ weiter berichten, hat Pofalla den langjährigen CDU-Abgeordneten nach einer Sitzung der nordrhein-westfälischen Landesgruppe abgefangen. Er soll Sätze wie „Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen. Ich kann deine Scheiße nicht mehr hören.“, gesagt haben, hieß es bei „Spiegel online“. Bosbach sei „völlig verdattert zurückgeblieben“, beschrieb „Welt online“ die Szene.

Bosbach stellte klar, bei seinen Vorwürfen gehe es nicht um Fraktionschef Volker Kauder (CDU) oder Kanzlerin und Parteichefin Angela Merkel. Dem Sender NDR Info sagte der Abgeordnete, er habe mit beiden längere Unterredungen gehabt. „Und diese Gespräche sind in jeder Hinsicht fair und korrekt verlaufen. In der Diplomatensprache würde man sagen, wir hatten eine offene Aussprache.“

Schlimmer sei das, „was so hinten rum passiert, was einem dann doch zugetragen wird“, sagte Bosbach. Als Beispiel nannte er Durchstechereien an Journalisten, wenn er an einer Sitzung zum Thema nicht teilgenommen, aber Zeit für Medien gehabt habe. „Dann weiß ich doch, dass das durchgestochen worden ist“, obwohl er sich wegen Wahlkampfauftritten entschuldigt habe. (dapd/dpa)

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