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Politik: Euro: Nach Währungsumstellung im Aufwind

Nach der gelungenen Währungsumstellung ist der Euro auf Höhenflug: Am ersten Handelstag im neuen Jahr legte die Gemeinschaftswährung kräftig um 2,25 Cent auf 0,9038 Dollar zu. Am Freitag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs noch auf 0,8813 Dollar festgelegt.

Nach der gelungenen Währungsumstellung ist der Euro auf Höhenflug: Am ersten Handelstag im neuen Jahr legte die Gemeinschaftswährung kräftig um 2,25 Cent auf 0,9038 Dollar zu. Am Freitag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs noch auf 0,8813 Dollar festgelegt. Der erste Werktag mit dem neuen Euro-Bargeld verlief im deutschen Einzelhandel überwiegend ohne große Probleme, auch wenn die Kunden mitunter an den Kassen warten mussten. "Der erste Handelstag der Euroeinführung war ein voller Erfolg", teilte der Präsident des Einzelhandelsverbands, Hermann Franzen, mit.

Zum Thema Online Spezial: Euro: Das neue Geld! Euro-Countdown: Die Serie im Tagesspiegel Euro-Memory: Passende Euro-Pärchen finden Ted: Der Euro - mehr Vor- oder mehr Nachteile? Analysten führten den Kurssprung des Euro vor allem auf die erfolgreiche Währungsumstellung zurück. Im Lauf des Jahres dürfte der Kurs nach ihrer Einschätzung weiter anziehen. Die meisten Experten erwarteten eine Parität von Euro und Dollar bis zum Jahresende. "Die Phase der virtuellen Währung ist vorbei. Die Menschen nehmen die neue Währung an", sagte der Leiter Volkswirtschaft der Hypo-Vereinsbank, Thomas Hueck. Damit sei ein wichtiger Risikofaktor für den Kurs der Gemeinschaftswährung entfallen.

Im Einzelhandel legte der Euro einen guten Start hin. Es habe keine großen Probleme gegeben, vor allem in den Supermärkten sei alles reibungslos gelaufen, berichtete der Präsident des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels, (HDE), Hermann Franzen, nach einer Blitzumfrage des Verbandes. Nach Angaben des Einzelhandelsverbandes zahlten in Berlin am Mittwoch noch 80 Prozent der Kunden mit D-Mark.

Die Euro-Umstellung führte zu einem milliardenschweren Run auf die Geldinstitute. In Deutschland mussten einige Banken ihre Schalterhallen zeitweilig wegen Überfüllung schließen, da weit mehr Menschen als erwartet zu den Instituten strömten, um dort entgegen den Appellen der EZB ihre restlichen D-Mark direkt umtauschen zu lassen. Wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) in Berlin bekannt gab, reichten allein die Sparkassen und die Landesbanken im Bundesgebiet bis zum Mittwochmittag rund vier Milliarden Euro (acht Milliarden Mark) aus. Auch in Berlin standen die Menschen teilweise stundenlang bei Banken und Sparkassen an, um ihre letzten D-Mark-Bestände in Euro zu tauschen.

Zur Überraschung vieler Zug-Pendler erhöhte die Deutsche Bahn gleichzeitig zur Euro-Umstellung die Fahrpreise im Nahverkehr deutlich. Zugreisen unter 160 Kilometern Entfernung wurden zu Jahresbeginn um bis zu 4,9 Prozent teurer, wie das Unternehmen auf Anfrage bestätigte. Der Fahrgast-Verband Pro Bahn kritisierte, dass die Bahn ihre Kunden über die Preiserhöhung nicht ausreichend informiert habe. An noch auf D-Mark eingestellten Automaten gibt es die Tickets noch zum alten Preis.

In Frankreich blieb das befürchtete Streik-Chaos in den Banken am ersten Arbeitstag nach der Euro-Einführung aus. Nach dringenden Appellen der Politik und dem Abschluss einiger betrieblicher Vereinbarungen erschienen am Mittwoch die meisten Bankangestellten zur Arbeit. In Österreich fielen am Mittwoch für über eine Stunden alle 2700 Geldautomaten aus.

Tsp

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