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Politik: Europäischer Gerichtshof: Großbritannien verklagt

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat am Freitag Großbritannien wegen der Tötung von 14 Menschen in Nordirland bei Einsätzen der britischen Anti-Terror-Polizei und Armee verurteilt. Die Regierung in London wurde angewiesen, den Familien Schadenersatz in Höhe von insgesamt 115 000 Pfund (rund 361 000 Mark) zu zahlen.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat am Freitag Großbritannien wegen der Tötung von 14 Menschen in Nordirland bei Einsätzen der britischen Anti-Terror-Polizei und Armee verurteilt. Die Regierung in London wurde angewiesen, den Familien Schadenersatz in Höhe von insgesamt 115 000 Pfund (rund 361 000 Mark) zu zahlen. Großbritannien habe bei diesen Todesfällen aus den 80er und frühen 90er Jahren nicht ausreichend ermittelt und nicht nachgewiesen, dass der Einsatz der Gewalt notwendig war. Damit sei nach Meinung der Richter gegen Artikel zwei der Menschenrechtskonvention verstoßen worden, wonach das "Recht jedes Menschen gesetzlich geschützt" ist. Unter den Getöteten waren acht Mitglieder eines bewaffneten Kommandos der nordirischen Untergrundorganisation IRA und ein Mitglied der Sinn Fein, des politischen Arms der IRA. Die Straßburger Richter rügten die mangelhaften Ermittlungen vor Ort. Großbritannien ist Mitglied im Europarat, die Urteile sind deshalb für die Regierung bindend.

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