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Politik: Ex-Diktator parkte millionenweise Dollar in der Schweiz und "eine bestimmte Summe" auch in Deutschland

Ein Teil der Fluchtgelder des berüchtigten nigerianischen Ex-Diktators Sani Abacha befindet sich möglicherweise noch in Deutschland. Sicher ist, dass mehr als eine Milliarde Dollar 1996 und 1997 über Frankfurt und Hamburg flossen.

Ein Teil der Fluchtgelder des berüchtigten nigerianischen Ex-Diktators Sani Abacha befindet sich möglicherweise noch in Deutschland. Sicher ist, dass mehr als eine Milliarde Dollar 1996 und 1997 über Frankfurt und Hamburg flossen. Das bestätigte der Anwalt, der Nigerias Interessen in Deutschland wahrnimmt. Nach seinen Informationen ermitteln deutsche Behörden im Fall Abacha noch nicht. "Wir haben den begründeten Verdacht, dass Abacha und seine Helfer eine bestimmte Summe nach Deutschland geschafft haben", erklärte Enrico Monfrini, der Nigerias Interessen in der Schweiz vertritt. Der Fall Abacha spitzt sich inzwischen zum peinlichen Höhepunkt in der Affären-Geschichte der Schweiz zu: Die Behörden haben rund 140 Konten mit der Rekordsumme von 645 Millionen schmutzigen Dollars gesperrt, die Abacha und seine Komplizen auf Banken in Genf und Zürich anlegten. Die Ermittlungen gegen die Geldhäuser laufen auf Hochtouren. Die Finanzinstitute sind angehalten, bei verdächtigen Transaktionen besondere Sorgfalt walten zu lassen. Schmutzige "Potentatengelder" müssen umgehend gemeldet werden. General Abacha schwang sich 1993 zum Militärmachthaber des ölreichen Nigeria auf. Der Juntachef starb 1998. Abacha und seine Helfer plünderten das westafrikanische Land systematisch aus. Insgesamt schaufelte der Abacha-Clan 2,2 Milliarden Dollar aus Nigeria heraus.

Jan Dirk Herbermann

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