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Politik: Ex-General wegen Mitarbeit in Falun-Gong-Sekte verurteilt

In einem geheimen Militärprozess ist ein früherer chinesischer General wegen seiner Mitarbeit in der Kultbewegung Falun Gong zu 17 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Angehöriger des Kommando-Instituts der Luftwaffe, an dem der 74-jährige Yu Changxin als Professor unterrichtete, bestätigte das Urteil.

In einem geheimen Militärprozess ist ein früherer chinesischer General wegen seiner Mitarbeit in der Kultbewegung Falun Gong zu 17 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Angehöriger des Kommando-Instituts der Luftwaffe, an dem der 74-jährige Yu Changxin als Professor unterrichtete, bestätigte das Urteil. Andere Angehörige des Instituts seien zusammen mit dem renommierten General verurteilt worden, sagte der Mitarbeiter.

Das Urteil, eines der höchsten gegen führende Mitglieder der Sekte, sei selbst unter Militärs als "überzogen" kritisiert worden, berichtete das Hongkonger Informationszentrum für Demokratie und Menschenrechte in China. Erstmals wurde auch bekannt, dass ein Offizier der paramilitärischen Bewaffneten Polizei (Wujing) festgenommen wurde, weil er auf dem Platz des Himmlischen Friedens gegen das Verbot des Kults demonstriert habe. Dem General sei in dem Prozess vor dem Militärgericht der Luftwaffe in Peking vorgeworfe worden, "einen Kult zu benutzen, um die Durchsetzung der Gesetze zu untergraben". Auch werde er "illegaler Geschäftstätigkeiten" beschuldigt, berichtete das Zentrum. Er soll hinter der Demonstration von mehr als 10 000 Kultanhängern im April vor dem Regierungssitz gesteckt haben.

Das Gericht habe ihn auch für den Tod von Kultmitgliedern verantwortlich gemacht, berichtete das Zentrum. Die Sekte glaubt, mit Atemübungen und Meditation selbst Medikamente überflüssig machen zu können. So hat es mehrere Todesfälle gegeben. Auch sind Mitglieder wahnsinnig geworden und haben Selbstmord begangen. Dem General sei auch vorgeworfen worden, Verleger für Bücher des in den USA lebenden "großen Meisters" des populären Kults, Li Hongzhi, gesucht zu haben. Auf Anweisung von Staats- und Parteichef Jiang Zemin sei er am 1. Juli festgenommen worden, berichtete das Zentrum. Das Urteil sei am 6. Januar gesprochen worden.

Seit September sind nach Angaben des Zentrums mehr als 5000 Anhänger des Kults ohne Gerichtsverfahren zur Umerziehung für unterschiedlich lange Zeiten in Arbeitslager gesteckt worden. Ferner soll noch 300 Sektenmitgliedern der Prozess gemacht werden. Zwei Millionen Anhänger soll die Sekte nach offiziellen Angaben in China haben, doch dürften es viel mehr sein.

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