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Peer Steinbrück vor Mikrofonen

© dpa

Ex-Kanzlerkandidat: Peer Steinbrück schimpft auf die Medien

Der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat fühlt sich von der Presse schlecht behandelt. Es seien einige Berichte veröffentlich worden, die er nie vergessen werde, außerdem seien Grenzen überschritten worden. Sein Kommentar: "Mein lieber Scholli!"

Die Bundestagswahl ist nun zwei Monate her - und Peer Steinbrück steht weniger am Rampenlicht. Zeit, einmal Bilanz zu ziehen über die Zeit, als ständig alle Kameras und Mikrofone auf ihn gerichtet waren.

Doch diese Bilanz fällt aus seiner Sicht durchwachsen aus. Steinbrück machte im Interview mit der "Zeit" klar, dass er sich zum Teil schlecht behandelt fühlt. Der Höhepunkt etwa sei, als ihn zwei Zeitungen "drei Wochen vor der Wahl in die Nähe der Stasi und des KGB ziehen wollten. Das werde ich so schnell nicht vergessen. Mein lieber Scholli!“, so Steinbrück.

Zwar sei der alte Spruch richtig: Wer keine Hitze vertrage, dürfe nicht in die Küche gehen. „Aber das entlastet uns nicht davon, darüber zu reden, wo Grenzen überschritten werden“, sagte Steinbrück weiter. Ihn habe überrascht, dass sich einige Medien im Wahlkampf verstärkt auf „Nebensächlichkeiten“ statt auf Politisches gestürzt hätten.

„Ich habe nicht gedacht, dass ein Teil der Medien bereit sein könnte, sich an einer solchen Entpolitisierung zu beteiligen und stattdessen Nebensächlichkeiten hochzujazzen“, so Steinbrück. „Es gibt doch tatsächlich einen Journalismus, der im Wettbewerb um Klicks, Quote und Auflage banalisiert, alles personalisiert und vieles skandalisiert."

Dennoch habe sich für ihn persönlich die Kanzlerkandidatur gelohnt, „weil es eine einmalige Erfahrung ist, eine Erfahrung, die nur ganz wenige Menschen in ihrem Leben machen. Diese Einmaligkeit bleibt als Qualität für sich stehen.“ (Tsp.)

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