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Politik: Ex-Premier Trudeau gestorben: Kanadas Regierungschef galt als einer der schillerndsten Politiker seiner Zeit

Im Alter von 80 Jahren ist der frühere kanadische Premierminister Pierre Trudeau, der das Land insgesamt 16 Jahre lang regiert hat, am Donnerstag (Ortszeit) gestorben. Er sei in seiner Heimatstadt Montreal der Parkinson-Krankheit und einem Prostata-Krebsleiden erlegen, teilten seine Söhne Justin und Sacha mit.

Im Alter von 80 Jahren ist der frühere kanadische Premierminister Pierre Trudeau, der das Land insgesamt 16 Jahre lang regiert hat, am Donnerstag (Ortszeit) gestorben. Er sei in seiner Heimatstadt Montreal der Parkinson-Krankheit und einem Prostata-Krebsleiden erlegen, teilten seine Söhne Justin und Sacha mit. Nach Angaben des kanadischen Fernsehsenders CBC soll Trudeau, der zu den schillerndsten politischen Persönlichkeiten der Welt zählte, in der kommenden Woche in Montreal ein Staatsbegräbnis bekommen. Regierungschef Jean Chretien nannte den früheren Führer der Liberalen Partei "die Verkörperung des Traums von einer gerechten Gesellschaft".

Der am 18. Oktober 1919 geborene charismatische und attraktive Jurist war durch die öffentlich zelebrierte Freundschaft mit Stars wie Barbra Streisand sowie durch sein lockeres und unkonventionelles Auftreten als erster Spitzenpolitiker der Welt zu einem Medienstar geworden. Hinter der Fassade habe sich jedoch ein Mann mit Prinzipien verborgen, der hart für seine Ziele gekämpft habe, so seine Biographen.

Davon hatten sich die Kanadier nicht zuletzt 1970 überzeugen können, als er nach Gewaltakten fanatischer Separatisten in der französisch geprägten Provinz Quebec das Kriegsrecht verhängte. Dass er selbst aus Quebec stammte, hielt den Sohn eines Frankokanadiers und einer schottischen Mutter nie davon ab, für die staatliche Einheit seines Landes zu kämpfen.

International engagierte sich Trudeau, der sein Land von 1968-79 und von 1980-84 regierte, für den Frieden. Auch die Ost-West-Verständigung lag ihm ebenso am Herzen wie die Stärkung der Vereinten Nationen, wofür die Regierung des mächtigen Nachbarlandes USA ihn damals noch mit Argwohn bedachte.

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