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Christian Klar 4zu3

© dpa

Ex-Terrorist gegen "B.Z.": Klar klagt gegen Pressefotos

Der frühere RAF-Terrorist Christian Klar geht gerichtlich gegen die Veröffentlichung seiner Fotos vor. Das Berliner Landgericht erließ am gegen die Berliner Tageszeitung "B.Z." eine einstweilige Verfügung.

Auf den beklagten Fotos ist Klar vor dem Berliner Ensemble (BE) zu sehen. Laut Klars Berliner Anwalt Johannes Eisenberg wurde der "B.Z." verboten, "Bildnisse zu verbreiten, die Christian Klar zeigen im Zusammenhang mit einem Besuch des BE, wie in der "B.Z." vom Wochenende". Ein entsprechender Antrag sei auch gegen die "Bild"-Zeitung gestellt worden, die das Foto einen Tag später veröffentlicht hatte.

Klar habe die Fertigung und Verbreitung dieser Bilder nicht gestattet, betonte der Anwalt in seiner Pressemitteilung. "Herr Klar macht sein Recht am eignen Bilde geltend", sagte Eisenberg. Eine Sprecherin der Axel Springer AG, zu der die "Bild-Zeitung" gehört, sagte, die Verfügung sei beim Verlag noch nicht eingetroffen. "Wir sehen das insgesamt sehr gelassen", sagte sie.

Kein Praktikum beim Berliner Ensemble

Das von Claus Peymann geleitete Berliner Ensemble hatte am Freitag das ursprünglich geplante Praktikum des 56-Jährigen an dem früheren Brecht-Theater abgesagt. Zur Begründung hieß es, Klar befürchte, dass durch die "sensationslüsterne Berichterstattung" in einem Teil der Medien das Theater, dessen Direktor Peymann und er selbst Schaden nehmen könnten. "Das angestrebte Leben in Normalität nach 26-jähriger Haft scheint unter diesen Umständen nicht möglich", sagte Klar.

"B.Z."-Chefredakteur Peter Huth hatte erklärt, es gebe "ein großes Interesse in der Öffentlichkeit", und Aufgabe der Zeitung sei es abzubilden, was in der Stadt passiere. In der Samstagausgabe betonte Huth, der Kollege, der das Foto gemacht habe, sei "der einzige Journalist vor Ort" gewesen, was der vorgeworfenen Sensationslüsternheit widerspreche.

Klars Hamburger Anwalt Heinz-Jürgen Schneider hatte bereits rechtliche Schritte angekündigt. Klar "will arbeiten, aber nicht unter öffentlicher Aufmerksamkeit". Sein Wohnort werde voraussichtlich Berlin bleiben. "Er wird nicht in Talkshows auftreten und auch keine Interviews geben", sagte Schneider. (hyc/dpa)

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