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Politik: Exilkubaner rufen wegen Einsatz zu Generalstreik auf - Castro: Beziehungen zu den USA weiterhin stark belastet

Der kubanische Präsident Fidel Castro hält ungeachtet der Entspannung im Streit mit den USA um den Flüchtlingsjungen Elian die Beziehungen beider Länder weiter für stark belastet. Castro sagte nach der Rückführung Elians zu dessen Vater, der Fall sei noch nicht abgeschlossen, da diese vorerst weiter in den USA bleiben müssten.

Der kubanische Präsident Fidel Castro hält ungeachtet der Entspannung im Streit mit den USA um den Flüchtlingsjungen Elian die Beziehungen beider Länder weiter für stark belastet. Castro sagte nach der Rückführung Elians zu dessen Vater, der Fall sei noch nicht abgeschlossen, da diese vorerst weiter in den USA bleiben müssten. Er erwarte zudem nicht, dass die USA aufhörten, Kuba politisch zu attackieren. US-Justizministerin Janet Reno rechtfertigte unterdessen die Nacht-und-Nebel-Aktion der US-Einwanderungsbehörde INS am Sonnabend. Ein schwer bewaffnetes Kommando der INS hatte dabei den sechsjährigen Elian aus dem Haus seines Onkels in Miami geholt und später seinem Vater Juan Miguel Gonzalez übergeben.

Wegen des Vorgehens der US-Behörden im Fall Elian haben Exilkubaner in Miami für Dienstag zu einem Generalstreik aufgerufen. Vertreter der 800 000 exilkubanischen Einwohner im Großraum der Stadt, forderten eine Untersuchung der Nacht-und Nebel-Aktion. Führer der Exil-Kubaner appellierten an die Bewohner Miamis, am Dienstag nicht zur Arbeit zu erscheinen und die Geschäfte geschlossen zu lassen.

Die Polizeiaktion wird möglicherweise auch ein Nachspiel im amerikanischen Kongress haben. Der Vorsitzende des Justizausschusses des Repräsentantenhauses, der republikanische Abgeordnete Henry Hyde, kündigte am Montag Voruntersuchungen an. Dabei solle geklärt werden, ob die Gewaltanwendung notwendig und angemessen gewesen sei. Der Voruntersuchung könnte sich eine Anhörung anschließen. Reno sagte im US-Fernsehsender NBC, sie habe nach den erfolglosen Verhandlungen mit Elians Verwandten keine andere Wahl mehr gehabt, als den Einsatz des bewaffneten INS-Kommandos anzuordnen. Dieser habe nicht verschoben werden können, weil später eine sichere Auslieferung des Jungen nicht mehr garantiert gewesen sei.

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