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Politik: Fahndung: Bundeskriminalamt geht tausend Hinweisen nach

Bei der Fahndung nach Verantwortlichen der Terrorserie in den USA geht das Bundeskriminalamt (BKA) mittlerweile mehr als 1000 Hinweisen aus ganz Deutschland nach. Wie der nach Hamburg entsandte Sprecher der Bundesanwaltschaft, Horst Salzmann, am Dienstag weiter mitteilte, ermittelt die aus Experten des Hamburger LKA und des BKA zusammengesetzte "Soko USA" gegen einen einzigen Verdächtigen.

Bei der Fahndung nach Verantwortlichen der Terrorserie in den USA geht das Bundeskriminalamt (BKA) mittlerweile mehr als 1000 Hinweisen aus ganz Deutschland nach. Wie der nach Hamburg entsandte Sprecher der Bundesanwaltschaft, Horst Salzmann, am Dienstag weiter mitteilte, ermittelt die aus Experten des Hamburger LKA und des BKA zusammengesetzte "Soko USA" gegen einen einzigen Verdächtigen. Darüber hinaus hielt sich die Bundesanwaltschaft unter Hinweis auf laufende Ermittlungen bedeckt.

Zum Thema Online Spezial: Terror gegen Amerika Umfrage: Haben Sie Angst vor den Folgen des Attentats? Fotos: Die Ereignisse seit dem 11. September in Bildern Chronologie: Die Anschlagserie gegen die USA Osama bin Laden: Amerikas Staatsfeind Nummer 1 gilt als der Hauptverdächtige Offiziell nicht bestätigten Berichten zufolge handelt es sich bei dem Verdächtigen um den Marokkaner Said Bahaji, der als logistischer Kopf der Hamburger Terrorgruppe genannt wird. Laut "Spiegel-Online" hat er nach Erkenntnissen des BKA den Todespiloten die Visa für den US-Flug besorgt. Bahaji soll sich inzwischen in Pakistan aufhalten. Die Polizei hatte seine Wohnung in Harburg durchsucht und seine Frau als Zeugin vernommen. Angeblich wusste sie nichts von den möglichen Aktivitäten ihres Mannes.

Vermutungen, wonach gegen einen weiteren Mann namens "Al-Sabbagh" ermittelt werde, der an der Uni Greifswald für Medizin eingeschrieben war, bestätigte Salzmann nicht. Nach NDR-Informationen hat ein anonymer Anrufer der Universität mitgeteilt, der Mann sei gestorben. Angeblich saß er in der Maschine, die bei Pittsburgh abstürzte. Auf der Passagierliste taucht der Name Al-Sabbagh nicht auf.

Nach Salzmanns Worten führen bislang keine weiteren Spuren zur Technischen Universität Hamburg-Harburg, an der die beiden mutmaßlichen Attentäter Mohammed Atta und Marwan Alshehhai studiert hatten. Die beiden waren in den Jets, die die Türme des World Trade Centers rammten.

Ein Sprecher der Hamburger Innenbehörde erklärte, die US-Bundespolizei FBI habe der Hamburger Polizei eine Liste mit 15 Tatverdächtigen übermittelt. Darauf seien die drei bekannten mutmaßlichen Attentäter gewesen, die bei den Anschlägen umkamen. Die Polizei habe den dreien dann Kontaktpersonen zugeordnet. Die TU habe mehrere dieser Kontaktpersonen in der Nacht zum vergangenen Donnerstag als "irgendwie mit der TU in Beziehung stehend" identifiziert.

Derweil sind Hacker offenbar auf eine Internetseite gestoßen, die militanten Islamisten als Kommunikationsplattform diente. Nach Informationen von "Spiegel Online" erhielten Interessenten, die ihre E-Mail-Adressen hinterließen, so genannte "Newsletter". Im Verzeichniss der Abonnenten tauche auch der Name Bahaji auf. Außerdem tauchten in der Mailing-Liste Adressen der Unis in Berlin, Bremen, Konstanz, Tübingen, Stuttgart und Münster auf.

US-Justizminister John Ashcroft will die Verjährung terroristischer Taten aufheben, Täter schwerer bestrafen und die Fahndungsmöglichkeiten erleichtern. Das sind Bestandteile eines umfassenden Maßnahmenpakets, das der Minister für die nächsten Tage ankündigte. Die elektronische Überwachung solle ebenso erleichtert und "vernünftig" erweitert werden wie die Beschlagnahme von Guthaben verdächtiger Terroristen. Ashcroft teilte mit, 7700 Hinweise seien inzwischen auf der telefonischen Hotline eingegangen, 47 000 auf der Website der Fahnder.

FBI-Direktor Robert Mueller sagte, "mehrere" wahrscheinlich wichtige Tatzeugen seien in Haft, 49 Personen seien im Gewahrsam der Einwanderungsbehörden. Er gab bekannt, dass seine Behörde dringend Mitarbeiter mit Kenntnissen der Sprachen Arabisch und Farsi suche. Sie müssen US-Bürger sein und sich mindestens in drei der vergangenen fünf Jahre im Land aufgehalten haben.

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