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Fall Litwinenko: Polonium für zehn Millionen Dollar

Das bei der Vergiftung des russischen Ex-Spions Alexander Litwinenko eingesetzte radioaktive Polonium hatte nach einem Zeitungsbericht einen Wert von mehr als zehn Millionen Dollar.

London - Die Londoner "Times" berichtete unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse aus dem Obduktionsbericht, in Litwinenkos Körper sei das Zehnfache der tödlichen Dosis nachgewiesen worden. "Diese Menge kann man nicht übers Internet kaufen oder aus einem Labor stehlen, ohne Alarm auszulösen", sagte ein nicht näher genannter britischer Sicherheitsbeamter der Zeitung. Es gebe nur zwei plausible Erklärungen für die Herkunft des Stoffes: Entweder stamme das Polonium aus einem Atomkraftwerk oder von Schwarzmarkthändlern mit sehr guten Kontakten, hieß es in dem Bericht weiter.

Ein Sprecher der US-Firma United Nuclear Scientific Supplies, die Polonium über das Internet vertreibt, sagte der Zeitung, es seien mindestens 15.000 Einheiten des fraglichen Polonium-Isotops 210 notwendig, um einen Menschen zu töten. Bei einem Preis von 69 Dollar pro Einheit koste eine tödliche Dosis gut eine Million Dollar. Litwinenko starb nach dreiwöchigem Leiden am 23. November an den Folgen der Vergiftung. Am Sterbebett machte er Russlands Präsident und ehemaligen KGB-Chef Wladimir Putin persönlich für den Anschlag verantwortlich. Die russischen Behörden bestreiten jede Verwicklung in den Fall. (tso/AFP)

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