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Politik: Falsche Freunde unter seltsamen Bedingungen (Kommentar)

In unruhigen Zeiten ergeben sich merkwürdige Allianzen. Die Annäherung zwischen der CDU und den Gewerkschaften ist den Beteiligten selbst unheimlich.

In unruhigen Zeiten ergeben sich merkwürdige Allianzen. Die Annäherung zwischen der CDU und den Gewerkschaften ist den Beteiligten selbst unheimlich. Zu Recht. Denn sie ist nicht mehr als der Reflex auf den Liebesentzug des Kanzlers bei den einen, die Reaktion auf den Machtverlust bei den anderen. Ein Bündnis, wie es im vergangenen Jahr zwischen Gewerkschaften und der SPD geschlossen wurde, wäre zwischen diesen Partnern irre. Es würde beide, die Arbeitnehmerverbände und die Christdemokraten, von innen zerstören. Die gemeinsamen Traditionen und Stimmungen bei Gewerkschaften und SPD sind zu stark für eine Scheidung. Und die CDU hat in den letzten Jahren zu hart um ihren eigenen Modernisierungskurs gerungen, um ihn nun für falsche Freunde dauerhaft zu opfern. Am Ende werden die Gewerkschaften alleine bleiben. Denn Rentenreform und Sparpaket wären heute auch das Programm der CDU, wenn sie mitregieren dürfte. Die Gewerkschaften aber stehen vor der wirklichen Zerreißprobe: Ob sie gegen die Politik, den Willen der eigenen Betriebsräte und gegen die Zeit kämpfen. Oder ob die Modernisierer auch bei den Arbeitnehmervertretern die Oberhand gewinnen. Das Fähnlein der Aufrechten im Arbeitnehmerlager wird den Kurs wechseln müssen.

uwe

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