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Familie: Deutsche haben mehr Mut zum Kind

Trotz der Herausforderung durch Wirtschaftskrisen wollen inzwischen deutlich mehr Deutsche Kinder bekommen als noch vor zwei Jahren. Familienministerin Schröder spricht von einem Mentalitätswandel.

Von Hans Monath

Berlin - Der Anteil der Kinderlosen in der Familienphase (unter 50 Jahren), die sich Kinder wünschen, wuchs in den beiden vergangenen Jahren von 43 auf 52 Prozent. Dies sind Ergebnisse des vom Institut für Demoskopie Allensbach ermittelten „Monitors Familienleben 2010“, den Familienministerin Kristina Schröder (CDU) am Dienstag in Berlin vorstellte. „Im Moment wächst der Mut zum Kind, auch wenn die Bedingungen nicht optimal sind“, sagte Allensbach-Geschäftsführerin Renate Köcher.

Familienministerin Schröder wertete es als einen „bedeutenden Mentalitätswandel“, dass die Bedenken von Kinderlosen gegen eine Familiengründung innerhalb von drei Jahren spürbar zurückgegangen sind. Laut der Untersuchung wurden mögliche Bedenken im Jahr 2010 in allen Punkten von weniger Befragten geteilt als noch 2007. Die Bedingung, dass einer der Partner eine gesicherte berufliche Position erreicht hat, nannten nur noch 66 statt 72 Prozent, die Zuversicht in die Tragfähigkeit der Paarbeziehung 60 statt 69 Prozent, eine finanziell gute Situation 56 statt 63 Prozent und eine abgeschlossene Berufsausbildung beider Partner nur noch 22 statt 31 Prozent. Ingesamt würden weniger Bedingungen gestellt als noch vor wenigen Jahren, meinte Renate Köcher.

Von der Politik erwarten Familien und Gesamtbevölkerung vor allem, dass sie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert sowie junge Familien mit Kindern stärker fördert. Sowohl der Staat als auch die Unternehmen, so wünschen sich jeweils mehr als 90 Prozent der Befragten, sollen sich für die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie einsetzen. Neben besserer Infrastruktur wie Kindergärten und Schulen mit langen Betreuungszeiten wünschen sich Mütter und Väter vor allem kürzere und flexiblere Arbeitszeiten sowie mehr Teilzeitangebote.

Ein große Mehrheit erwartet von der Politik auch Bemühungen, die Pflege von Angehörigen und den Beruf besser in Einklang zu bringen. Zwei Drittel aller Befragten und 76 Prozent der Befragten mit pflegebedürftigen Angehörigen halten eine Pflege durch Familienangehörige generell für die beste Lösung.

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