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Politik: Fast 70 Prozent für Putin

Notwendige Beteiligung bei Präsidentenwahl in Russland erreicht

Moskau . Erwartungsgemäß hat Wladimir Putin die Präsidentenwahl in Russland am Sonntag überlegen gewonnen und geht damit in seine zweite Amtszeit. Nach Auszählung eines Teils der Stimmen in der Pazifikregion, in Ostsibirien und im Südural kam der Kremlherrscher auf knapp 67 Prozent. Er kann sich jedoch berechtigte Hoffnungen auf ein Endergebnis von um die 70 Prozent machen, wie die Auszählung eines Teils der Stimmen in den nationalen Teilrepubliken zeigt. So meldete Baschkirien, eine muslimische Teilrepublik zwischen Wolga und Ural, über 96 Prozent für Putin, Dagestan im Nordkaukasus fast 90 und Tuwa an der Grenze zur Mongolei über 88 Prozent.

In Städten wie Moskau und St. Petersburg, die zu den jeweiligen Herren des Kreml traditionell ein kritisches Verhältnis haben, dürfte der Anteil der Stimmen für den 51-jährigen Putin dagegen nach den Hochrechnungen unter 50 Prozent liegen. Die Mindestwahlbeteiligung von 50 Prozent wurde erreicht.

Nikolaj Charitonow, der für die Kommunisten ins Rennen ging, lag nach den Teilauszählungen mit gut 14 Prozent auf Platz zwei. Der Linksnationale Sergej Glasjew und die liberale Kandidatin der Demokraten, Irina Chakamada, kamen auf etwa fünf Prozent. Für Oleg Malyschkin, Kandidat der so genannten „Liberalen“ um Nationalistenchef Wladimir Schirinowski, stimmten drei Prozent. Das vorläufige Endergebnis wurde für Montagmittag erwartet. Rund 110 Millionen waren in elf Zeitzonen zur Abstimmung aufgerufen. Vor vier Jahren hatte Putin bei einer Beteiligung von 68 Prozent mit 52,5 Prozent gesiegt.

Chakamada warnte vor einer „Rückkehr zur sowjetischen Bürokratie“. Putins Kabinettsumbildung in der Vorwoche deute darauf. „Uns wird erzählt, dass Demokratie ein Unheil und eine Katastrophe sei und dass eine autoritäre Regierungsform die ganze Welt in Gang halten kann.“

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