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Politik: Fast wie zu Hause

Wenn sich die 117 wahlberechtigten Kardinäle aus aller Welt am kommenden Wochenende zur Wahl des nächsten Papstes im Vatikan einfinden, dann werden vor allem die Älteren unter ihnen aufatmen: Erstmals wohnen sie während des Konklaves in der Casa Santa Marta, dem Gästehaus des Vatikan, dessen Zimmer und Wohnungen über eigene Toiletten und Bäder verfügen. Den bislang ungewohnten Luxus haben sie dem verstorbenen Papst Johannes Paul II.

Wenn sich die 117 wahlberechtigten Kardinäle aus aller Welt am kommenden Wochenende zur Wahl des nächsten Papstes im Vatikan einfinden, dann werden vor allem die Älteren unter ihnen aufatmen: Erstmals wohnen sie während des Konklaves in der Casa Santa Marta, dem Gästehaus des Vatikan, dessen Zimmer und Wohnungen über eigene Toiletten und Bäder verfügen. Den bislang ungewohnten Luxus haben sie dem verstorbenen Papst Johannes Paul II. zu verdanken. Er war es, der Mitte der neunziger Jahre den Umbau des alten Hospizes in ein modernes Gästehaus veranlasste.

Vermutlich war ihm damals noch die eigene kärgliche Unterbringung während der beiden letzten Konklaven aus dem Jahr 1978 – nach dem Tod von Papst Paul VI. und seinem kurzzeitigen Nachfolger Johannes Paul I. – in Erinnerung. Damals mussten die Purpurträger während des Konklaves in feuchten, dunklen Zellen hausen, deren einzige Einrichtung aus einem schmalen Eisenbett, einem Waschtisch sowie einem Nachttopf bestand. Auf jeder Etage gab es nur sechs einfache Waschräume – ein Albtraum vor allem für die Älteren, wie später bekannt wurde.

Im Vergleich dazu ist die Casa Santa Marta fast eine Nobelherberge: Jede der 107 kleinen Wohnungen und 23 Einzelzimmer, die den Kardinälen per Los zugeteilt werden, verfügt über Telefon und Fernseher, die jedoch während der Zeit des Konklaves entfernt werden . Die Zimmer sind einfach und praktisch eingerichtet. Es gibt im Haus eine Kapelle und mehrere Tagungsräume in verschiedenen Größen, in denen sich die Kardinäle zwischen den Wahlgängen miteinander beraten können. Die exklusiven Fotos für den Tagesspiegel geben einen Eindruck von der Ausstattung und der Atmosphäre des Hauses.

Erstmals seit Einführung des Konklaves im Spätmittelalter werden die Purpurträger nicht mehr tatsächlich in einem Gebäude eingeschlossen. Sie dürfen sich frei zwischen dem Gästehaus, den Kapellen, in denen sie ihre Messen lesen, sowie der Sixtinischen Kapelle an der anderen Seite des Petersdoms bewegen. Auch dürfen sie zu den Abstimmungen durch die vatikanischen Gärten laufen, oder werden mit einem Bus-Shuttle hin und hergefahren.

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