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FDP: Westerwelle und Gerhardt legen Streit bei

Im Streit um den künftigen Fraktionsvorsitz der FDP im Bundestag haben sich Parteichef Guido Westerwelle und Amtsinhaber Wolfgang Gerhardt geeinigt. Einzelheiten sollen am Abend genannt werden.

Berlin (22.09.2005, 12:50 Uhr) - «Wir sind uns einig und werden das heute im Präsidium besprechen», sagte Westerwelle am Donnerstag in Berlin im Beisein von Gerhardt. Einzelheiten nannten beide nicht. Westerwelle will nach dem Stimmenzuwachs der FDP bei der Wahl neben der Partei auch die Fraktion führen. Gerhardt wollte bislang den Anspruch auf den Fraktionsvorsitz nicht aufgeben. Die Fraktion wählt am kommenden Dienstag die Fraktionsspitze.

Nach Tagesspiegel-Informationen soll Gerhardt mittelfristig Otto Graf Lambsdorff als Vorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung ablösen. Lambsdorff stellt sich im Frühjahr nächsten Jahres nicht wieder zur Wahl, wie er dem Tagesspiegel am Donnerstag sagte. Sollte die FDP in keine Regierungskoalition eintreten, beansprucht Parteichef Westerwelle das Amt des Fraktionsvorsitzenden, der Kompromiss könnte nach Informationen aus FDP-Kreisen wie folgt aussehen: Gerhardt bleibt zunächst Fraktionschef und wechselt dann im kommenden Jahr in die Stiftung. Otto Graf Lambsdorff sagte dazu dem "Tagesspiegel": "Wolfgang Gerhardt ist eine starke Führungspersönlichkeit für dieses Amt. Wenn er es will, wäre er ein ausgezeichneter Kandidat."

Westerwelle hatte 2001 Gerhardt nach einer Serie von FDP- Niederlagen aus dem Parteivorsitz gedrängt. Seitdem hat die FDP bei Wahlen meist zugelegt. In Fraktionskreisen wurde am Donnerstag ausgeschlossen, dass Gerhardt als Ausgleich für den Fraktionsvorsitz ein Amt als stellvertretender Bundestagspräsident anstrebt.(Tsp/tso/dpa)

Weiter Informationen zum Thema in der Tagesspiegel-Ausgabe vom 23.09.2005 ()

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