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Politik: Fidschi-Inseln: Putschisten wollen Geiseln vor Montag freilassen - Rebellenführer will Ministerpräsident werden

Zwei Wochen nach Beginn des Umsturzversuchs auf den Fidschi-Inseln bleibt Rebellenführer George Speight trotz der Machtergreifung durch das Militär in seinen Forderungen hart. Er wolle Ministerpräsident in einer Übergangsregierung werden, betonte Speight am Freitag.

Zwei Wochen nach Beginn des Umsturzversuchs auf den Fidschi-Inseln bleibt Rebellenführer George Speight trotz der Machtergreifung durch das Militär in seinen Forderungen hart. Er wolle Ministerpräsident in einer Übergangsregierung werden, betonte Speight am Freitag. Der Führer der Aufständischen hält weiterhin den inzwischen abgesetzten indischstämmigen Regierungschef Mahendra Chaudhry und mehrere seiner Minister gefangen. Nach Gesprächen mit den Militärmachthabern kündigte er an, die mehr als 30 Geiseln könnten noch am Wochenende entlassen werden, "wenn alles glatt läuft".

Gegenüber dem britischen Rundfunksender BBC sagte Speight am Freitag, noch vor Montag kämen die rund 30 Geiseln frei. Augenzeugen berichteten, aus dem Parlamentsgebäude heraus seien fünf Schüsse in die Luft abgefeuert worden, um eine aufgebrachte Menschenmenge zu vertreiben. Diese habe Steine über den Zaun auf das Gelände des Parlaments geworfen. Den Berichten zufolge gab es keine Verletzten. Die britische Regierung drohte unterdessen mit einer Aussetzung der Mitgliedschaft der Fidschi-Inseln im Commonwealth.

Am Donnerstag war Speight erstmals zu Verhandlungen mit Armeechef Frank Bainimarama zusammengekommen. Dieser hatte eine Amnestie für die Putschisten angeboten, sollten sie aufgeben und ihre Waffen abgeben. Das Militär hatte am Montag das Kriegsrecht ausgerufen.

Das britische Außenministerium teilte in London mit, die Mitgliedschaft der früheren britischen Kolonie im Commonwealth könne ausgesetzt werden, sollten die neuen Machthaber das Land nicht zu einer demokratischen und verfassungsgemäßen Regierung zurückführen. Es sei allerdings noch zu früh für eine Entscheidung, hieß es weiter. In der kommenden Woche treffen sich die Außenminister des Commonwealth in London, um über die Krise auf den Fidschi-Inseln zu beraten.

Speight hatte am 19. Mai das Parlament besetzt und sich zum neuen Machthaber erklärt. Den Putsch hatte er damit begründet, für die Belange der eingeborenen Fidschianer eintreten zu müssen. Diese stellen knapp die Bevölkerungsmehrheit. Die wirtschaftliche Elite bilden hingegen indisch-stämmige Fidschianer, die rund 44 Prozent der Bevölkerung ausmachen.

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