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Finanzkrise: Isländer belagern auch nachts ihr Parlament

In Island hat die Finanzkrise voll durchgeschlagen. Die heimischen Banken sind zusammengebrochen. Die Einwohner protestieren vor dem Parlament, bis die Polizei um 3 Uhr die Demonstration mit dem Einsatz von Tränengas auflöst.

Bei den Protesten gegen die Finanzkrise in Island haben Demonstranten das Parlament in Reykjavik erstmals auch in der Nacht belagert. Wie der Rundfunksender RUV berichtete, konnte die Polizei etwa 1000 Protestierende am Mittwoch erst um 3 Uhr morgens unter Einsatz von Tränengas zum Rückzug bewegen. Zuvor waren mehrere kleine Feuer vor dem Gebäude des "Althing" entzündet worden.

Eine doppelt so große Menge hatte sich mehr als zwölf Stunden zuvor zur Eröffnung des Parlamentsjahres versammelt. Die Demonstration galt als die größte auf Island seit den Protesten gegen den Nato-Beitritt 1949. Die Insel hat 320.000 Einwohner.

Auch am Mittwoch und für den Rest der Woche wurde mit weiteren Aktionen gerechnet. Durch den Zusammenbruch aller drei führenden Banken sind die Isländer in akute Finanznot mit massiv steigender Arbeitslosigkeit und einer drastische Entwertung der Landeswährung Krone geraten. (ae/dpa)

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