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Das Foto von der Syrian Arab News Agency (SANA) zeigt einen Grenzübergang an der syrisch-türkischen Grenze, nahe der syrischen Stadt Kasab. An der mehr als 900 Kilometer langen Grenze der Türkei zu Syrien und Irak gibt es 14 offizielle Übergänge. Drei davon kontrolliert bereits die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS).

© dpa

Update

Flucht vor Terrormiliz "Islamischer Staat": Etwa 45.000 syrische Kurden in die Türkei geflüchtet

Die Türkei sieht sich mit einem gewaltigen Ansturm von Kurden konfrontiert, die aus Syrien vor der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) fliehen.

Etwa 45.000 syrische Kurden sind nach offiziellen Angaben aus Ankara inzwischen vor den jüngsten Kämpfen in ihrer Heimat in die Türkei geflohen. Die Schutzsuchenden seien an acht verschiedenen Zutrittspunkten über die Grenze gelangt, sagte der türkische Vizeregierungschef Numan Kurtulus am Samstag. Kurdische Milizen liefern sich seit Tagen Gefechte mit der Dschihadistengruppe Islamischer Staat im Norden Syriens, weshalb die Türkei am Freitag nach Protesten offiziell ihre Grenzen für die Flüchtlinge öffnete.

Insgesamt flohen seit dem Beginn des syrischen Bürgerkriegs vor dreieinhalb Jahren fast 1,5 Millionen Menschen in die Türkei. Der jüngste Flüchtlingsstrom war durch die Offensive der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) auf die Kurdenstadt Ain al-Arab unweit der Grenze zur Türkei ausgelöst worden. Dort lieferten sich die Islamisten Gefechte mit Kurdenmilizen und nahmen laut Aktivisten binnen zwei Tagen 60 umliegende Dörfer ein. Die türkischen Behörden hatten sich zunächst geweigert, die syrischen Kurden ins Land zu lassen.

Nach Protesten sah sich Ankara jedoch gezwungen, am Freitag tausende Menschen passieren zu lassen, die sich seit Donnerstag an dem mit Stacheldraht bewehrten Grenzzaun gesammelt hatten. Die türkische Regierung sprach daraufhin von einer "Ausnahme" wegen der Kämpfe in Syrien. In den Wirren des syrischen Bürgerkriegs errichteten die Kurden in den von ihnen bewohnten Gebieten im Norden des Landes eine weitgehend selbst regierte Region. Diese mussten sie wiederholt gegen Attacken der IS-Milizionäre verteidigen. (AFP)

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