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Mindestens sieben Hilfsschiffe seien an den Rettungsaktionen beteiligt, teilte die italienische Küstenwache mit.

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Update

Flüchtlinge im Mittelmeer: 4400 Menschen aus akuter Seenot gerettet

An einem einzigen Tag sind im Mittelmeer 4400 Flüchtlinge gerettet worden. Jetzt hat die italienische Küstenwache keine Kapazitäten mehr frei.

Insgesamt 4400 Flüchtlinge sind am Samstag im Mittelmeer aus Seenot gerettet worden, dies ist der höchste Wert für einen einzigen Tag seit Jahren. Die italienische Küstenwache teilte mit, sie habe im Laufe des Tages Notrufe von 22 Flüchtlingsbooten auf der Überfahrt von Libyen erhalten. Die Schlauch- oder Fischerboote seien gefährlich überladen gewesen und hätten vielfach keine Rettungseinrichtungen an Bord gehabt. An dem Rettungseinsatz nahmen demnach Schiffe der italienischen Küstenwache, der Marine und des Zolls sowie Schiffe der norwegischen und der irischen Marine teil. Berichte über Opfer lagen nicht vor.

Die Küstenwache erklärte, da sie vorläufig keine Kapazitäten mehr frei habe, seien am Sonntag Handelsschiffe gebeten worden, weiteren Flüchtlingsbooten zu Hilfe zu kommen. Die geretteten Migranten sollten am Sonntag in süditalienischen Häfen an Land gebracht werden. Mit ihnen steigt die Zahl Flüchtlinge, die seit Jahresbeginn die italienische Küste erreichte, auf 108.000. Italien klagt seit langem, dass die anderen EU-Staaten es in der Flüchtlingskrise allein lassen, doch reist ein Großteil der Migranten weiter nach Mittel- und Nordeuropa.

Am Samstag hatte die italienische Küstenwache zunächst von bis zu 3000 Menschen auf 18 Booten berichtet, die in Seenot geraten seien. Die Flüchtlingsboote waren offenbar in Libyen gestartet.

Mindestens sieben Hilfsschiffe seien an den Rettungsaktionen für die Flüchtlinge beteiligt. Die Küstenwache empfing nach eigenen Angaben Hilferufe von 14 Schlauchbooten sowie von vier weiteren Flüchtlingsschiffen, die alle offenbar völlig überladen waren. Weitere Angaben lagen zunächst nicht vor. Nahezu täglich versuchen derzeit hunderte Menschen, von Afrika nach Europa zu gelangen. Dabei kommt es immer wieder zu teilweise schweren Unglücken. Schätzungen zufolge starben in diesem Jahr schon 2500 Flüchtlinge bei der gefährlichen Überfahrt. (AFP)

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