zum Hauptinhalt
Die italienische Küstenwache suchte am Sonntag nach Überlebenden der Katastrophe.

© Italian Coast Guard/dpa

Flüchtlingsdrama: Italiens Premier Mario Renzi fordert Krisengipfel

In der Nacht zum Samstag kenterte vor der libyschen Küste ein Boot mit Flüchtlingen. 700 Tote werden befürchtet. Nun will der italienische Regierungschef ein zeitnahes Treffen auf EU-Ebene einberufen.

Nach dem verheerenden Flüchtlingsdrama vor der Küste Libyens hat der italienische Regierungschef Matteo Renzi einen Krisengipfel der Europäischen Union gefordert. "Wir arbeiten daran, dass dieses Treffen zum Ende der Woche hin stattfinden kann", sagte Renzi am Sonntagabend vor Journalisten. "Das muss Priorität haben."

In der Nacht zum Sonntag war nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR rund 110 Kilometer vor der Küste Libyens ein Schiff mit rund 700 Menschen an Bord gekentert. 28 Menschen wurden von einem Handelsschiff aufgegriffen, von den übrigen Flüchtlingen an Bord des Trawlers hat wohl niemand die Tragödie überlebt. Italiens Küstenwache und Marine suchten mit Booten und Hubschraubern am Unglücksort vor der libyschen Küste nach Überlebenden. 28 Menschen konnten zunächst gerettet werden. 

Das Unglück ereignete sich im Meer zwischen der libyschen Küste und der italienischen Insel Lampedusa. Ersten Erkenntnissen zufolge hatten die Migranten einen Hilferuf abgesetzt, woraufhin ein portugiesischer Frachter sich auf den Weg machte. Als sich dieser näherte, eilten viele Migranten zu einer Seite des Schiffes, um die Retter zu erreichen. Daraufhin kenterte das etwa 30 Meter lange Boot den Berichten zufolge. Über die Herkunft der Menschen an Bord war zunächst nichts bekannt.

m Montag wollen die EU-Außenminister bei ihrem Treffen in Luxemburg über die Flüchtlingskrise beraten. AFP

Zur Startseite