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Flüchtlingstod: Menschenrechtsorganisation macht EU verantwortlich

Die Menschenrechtsorganisation "Pro Asyl" hat die Europäische Union für das massenhafte Flüchtlingssterben an den europäischen Außengrenzen verantwortlich gemacht.

Frankfurt/Main - 2006 sei das Jahr mit der höchsten Todesrate an den Grenzen und einem neuen historischen Tiefstand bei den Asylgesuchen gewesen, sagte der Europa-Referent der Organisation, Karl Kopp. So seien nach spanischen Behördenangaben im Jahr 2006 allein zwischen Westafrika und den Kanarischen Inseln rund 6000 Menschen ums Leben gekommen. Die Dunkelziffer der Todesfälle an der Südgrenze bleibe weiterhin hoch.

Die EU-Staaten seien bereit, elementare Menschenrechtsstandards aufzugeben und den umliegenden Drittstaaten in einer "zynischen Arbeitsteilung" die Funktion von Türstehern vor der "Festung Europa" zuzuweisen, kritisierte Kopp. Pro Asyl verlangte von der Bundesregierung, während der deutschen EU-Präsidentschaft der Durchsetzung der Menschenrechte oberste Priorität einzuräumen.

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) folge hingegen einer restriktiven Agenda: Er wolle mehr Grenzschutz, mehr Rücknahmeübereinkommen und mehr gemeinsame Abschiebungen. (tso/dpa)

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