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Politik: Fluglinien sollen für die Umwelt zahlen

Berlin Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) will die Ausweitung des Emissionshandels auf den Flugverkehr in Europa vorantreiben. „Wir werden einen solchen Weg unterstützen, wenn er in der zweiten Jahreshälfte in Brüssel diskutiert wird", sagte Trittin dem Tagesspiegel.

Berlin Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) will die Ausweitung des Emissionshandels auf den Flugverkehr in Europa vorantreiben. „Wir werden einen solchen Weg unterstützen, wenn er in der zweiten Jahreshälfte in Brüssel diskutiert wird", sagte Trittin dem Tagesspiegel. Ziel des Zertifikatehandels für Flugzeuge ist es, von den Fluggesellschaften einen Beitrag zum Klimaschutz einzutreiben. Eine Besteuerung von Flugbenzin dagegen hält er für schwierig, sie ist bisher am Widerstand einiger europäischer Länder gescheitert. Laut Trittin könnten die Europäer mit den Einnahmen aus dem Verkauf von Verschmutzungsrechten für Flüge ihre Entwicklungshilfeetats aufstocken oder Klimaschutz finanzieren.

Zum Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls kündigte Trittin einen Investitionsboom in der deutschen Energiewirtschaft an. „Zum ersten Mal seit zehn Jahren bereiten inländische und ausländische Investoren gewaltige Investitionen in neue Kraftwerke vor", sagte der Umweltminister. Wenn in zehn Jahren alle diese Kraftwerke gebaut seien, sagte Trittin, werde das einen „großen Schub für die deutschen Klimaziele“ bringen.

Nach jahrelangem Streit ist am heutigen Mittwoch das 1997 verhandelte Kyoto-Protokoll zur weltweiten Reduzierung von Treibhausgasen in Kraft getreten. 141 Staaten haben es unterschrieben. Nicht mit dabei sind unter anderen die USA und Australien, die eine Ratifizierung des Abkommens ablehnen, solange es Ausnahmen für die vereinbarten Klimaschutzziele für Schwellenländer wie Indien und China geben soll. Die Teilnehmerländer verpflichten sich, ihren Kohlendioxid-Ausstoß zwischen 2008 und 2012 auf ein Niveau zu reduzieren, das um durchschnittlich 5,2 Prozent unter dem von 1990 liegt.

Umweltminister Trittin sagte, es könne „auf Dauer nicht akzeptiert werden, dass ein Amerikaner 2,5 Mal mehr Treibhausgase emittiert als ein Europäer“. Dieser Trend müsse gestoppt werden. asi

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