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Flüchtlinge

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Forderung an EU-Minister: Malta will weniger Flüchtlinge aufnehmen

Nächste Woche findet eine Konferenz der EU-Innen- und Justizminister in Brüssel statt, dabei will Maltas Justizminister Borg klarmachen, dass der Inselstaat weniger Flüchtlinge aufnehmen will.

Mit dem Blick auf den Sommer, wenn die Gegebenheiten günstig sind um über das Mittelmeer von Afrika nach Europa zu reisen, drohen wie im Jahr zuvor Massen an akrifkanischen Flüchtlingen überzusiedeln. Besonders Malta wird davon betroffen sein. Nun forderte der Malteser Justizminister Tonio Borg, dass der EU-Mittelmeerstaat weniger Flüchtlinge und illegale Migranten als bisher aufnehmen will. Angesichts der anhaltenden Migrationswelle aus Nordafrika über das Mittelmeer nach Südeuropa müsse die bisherige Praxis zur Aufnahme von Flüchtlingen geändert werden, sagte Borg am Mittwochabend im staatlichen maltesischen Fernsehen.

320 Flüchtlinge wurden schon aufgenommen

Malta - mit gut 400.000 Einwohnern das kleinste EU-Land - übernehme derzeit Flüchtlinge, die in ihren Booten von der maltesischen Küstenwache in einer fast 250.000 Quadratkilometer Zone aufgebracht werden. Dies übersteige aber die Möglichkeiten des Inselstaates, sagte der Minister.

Inoffiziellen Angaben zufolge hat Malta allein seit Jahresbeginn über 320 Flüchtlinge und Migranten aufgenommen, die in Booten von Nordafrika nach Süditalien wollten und in Seenot gerieten. Allein in den vergangenen zwei Wochen kamen Dutzende Menschen ums Leben, als zwei Boote mit jeweils über 50 Passagieren untergingen. Am Mittwochabend rettete die maltesische Küstenwache 25 Afrikaner, deren Boot rund 70 Seemeilen südlich von Malta im Meer trieb. (mit dpa)

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