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Forderung der Ärztekammer: Raucher sollen als Suchtkranke eingestuft werden

Die Bundesärztekammer fordert die Anerkennung von Tabakabhängigkeit als Krankheit. Rauchern, die sich das Qualmen abgewöhnen wollen, lediglich einen Nichtraucherkurs zu empfehlen, reiche nicht aus.

Raucher als Suchtkranke: Die Mediziner argumentierten, eine Bewertung als Lifestyle-Problem, das durch reine Willensanstrengungen oder Gruppengespräche zu beheben wäre, werde dem Problem nicht gerecht, berichteten die Dortmunder "Ruhr Nachrichten" vorab unter Berufung auf eine Stellungnahme zur Expertenanhörung der Bundesregierung am Montag. Bei der Anhörung soll dem Blatt zufolge über Nationale Aktionsprogramme zur Tabak- und Alkoholprävention beraten werden.

Die Bundesärztekammer fordere, der Gemeinsame Bundesausschuss solle Tabakabhängigkeit als Krankheit anerkennen und die entsprechenden vergütungsrechtlichen Rahmenbedingungen für eine Behandlung schaffen, schrieb die Zeitung. Bei der Mehrzahl der Raucher handele es sich um "Abhängigkeitserkrankte". Dies werde verkannt.

"Nichtraucherkurse greifen zu kurz"

Die Ärztekammer kritisierte Vorschläge des Drogen- und Suchtrates, nach denen Ärzte motiviert werden sollen, Patienten auf Nichtraucherkurse anzusprechen. Diese Empfehlungen griffen zu kurz. Nichtraucherkurse seien regional kaum verfügbar und erreichten überwiegend Versicherte mittlerer und höherer Schichten, in denen es weniger Raucher gebe. Besonders großen Handlungsbedarf gebe es bei der Prävention an Haupt- und Berufsschulen.

Zur Alkoholprävention fordert die Bundesärztekammer eine bessere Aufklärung vor den Gefahren eines gleichzeitigen Konsums von Alkohol und Medikamenten. Hier seien auch Apotheker und Arzneimittelhersteller gefragt. (sba/ddp)

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