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CSU-Chef Horst Seehofer (links) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel zuletzt immer wieder heftig kritisiert.

© Reuters/Michael Dalder

Forsa-Umfrage: Seehofers Merkel-Schelte kostet Union Wählerstimmen

Mehr Sympathie für die Kanzlerin, aber nicht mehr Zustimmung für CDU/CSU: Laut einer Forsa-Umfrage vergrault CSU-Chef Seehofer potenzielle Unionswähler.

Obwohl Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in dieser Woche beim Wahltrend von "Stern" und RTL an Sympathiepunkten gewonnen hat und der Union mehr politische Kompetenz zugebilligt wird, stagniert die Zustimmung der Wähler für die CDU/CSU bei 35 Prozent.

Der Grund dafür ist laut Manfred Güllner, dem Chef des befragenden Instituts Forsa, die Kritik an Merkel und ihrer Flüchtlingspolitik aus Bayern. "Dass die Union nicht von Merkels Sympathiezuwachs profitiert, liegt vor allem an Horst Seehofer, der mit seinen Anti-Merkel-Attacken potenzielle Unionswähler vergrault", sagte Güllner demnach.

48 Prozent der Wahlberechtigten würden sich laut der Umfrage momentan für Angela Merkel als Kanzlerin entscheiden, das waren drei Prozentpunkte mehr als in der Vorwoche. Merkels Rückhalt bei den CDU-Anhängern ist mit 88 Prozent unverändert hoch, bei den Sympathisanten der CSU mit 51 Prozent aber sogar noch geringer als bei den Anhängern der Grünen, von denen 57 Prozent für sie stimmen würden.

SPD-Chef Sigmar Gabriel wünschen der Umfrage zufolge nur 14 Prozent als Kanzler – er liegt damit aktuell 34 Prozentpunkte hinter Merkel. Bei der Kanzlerpräferenz zeigt sich gerade bei den Anhängern der AfD die Verachtung des gegenwärtigen politischen Systems, sagte Güllner: "83 Prozent der AfD-Sympathisanten lehnen sowohl Merkel als auch Gabriel ab."

Das Forsa-Institut befragte vom 15. bis 19. Februar 2016 im Auftrag von "Stern" und RTL 2502 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten. (Tsp)

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