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Politik: Forscher: Integration neu starten

Berlin - Der Rat für Migration ruft den neuen Bundestag und die künftige Bundesregierung zu einschneidenden Veränderungen der deutschen Integrationspolitik auf. In einer Online-Petition, die am Dienstag freigeschaltet wurde, sprechen sich bisher 63 Migrationsforscherinnen und -forscher und weitere Unterstützer dafür aus, die Verantwortung dafür neu zu ordnen.

Berlin - Der Rat für Migration ruft den neuen Bundestag und die künftige Bundesregierung zu einschneidenden Veränderungen der deutschen Integrationspolitik auf. In einer Online-Petition, die am Dienstag freigeschaltet wurde, sprechen sich bisher 63 Migrationsforscherinnen und -forscher und weitere Unterstützer dafür aus, die Verantwortung dafür neu zu ordnen. Der Rat für Migration ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Migrationswissenschaftlern unterschiedlicher Fächer, der sich die kritische Begleitung der Integrationspolitik vorgenommen hat.

Reformen müsse ein grundlegendes Umdenken vorausgehen, heißt es im Papier der Wissenschaftler; Integrationspolitik müsse von einer „Sozialtherapie für Menschen mit Migrationshintergrund“ zur „teilhabeorientierten Gesellschaftspolitik für alle“ werden. Konkret fordern die Wissenschaftler, darunter der frühere Migrationshistoriker Klaus J. Bade, die Soziologen Ulrich Beck, Claus Leggewie und Elisabeth Beck-Gernsheim und der Pisa-Forscher und frühere Direktor des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung Jürgen Baumert, neue Ressortzuschnitte: Migration und Integration müssten auf Bundesebene dem Innenministerium (BMI) entzogen und in einem „Querschnittsministerium“ gebündelt werden. Das BMI sei „mit seiner Konzentration auf Sicherheitspolitik und Gefahrenabwehr das falsche Zentralressort“, schreiben die Migrationsexperten. Einige der Unterzeichner des Texts veröffentlichten vor 20 Jahren das „Manifest der 60“, das bereits einen Neustart der Migrations- und Integrationspolitik forderte. ade

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