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Politik: Frankreich: Justiz vernimmt Chiracs Tochter

Frankreichs Präsident Jacques Chirac gerät in der "Reiseaffäre" um vermutete illegale Bezüge immer stärker unter Druck. Nach Informationen der Justizbehörden in Paris wurde am Mittwoch erstmals seine 38-jährige Tochter und Beraterin Claude Chirac vernommen.

Frankreichs Präsident Jacques Chirac gerät in der "Reiseaffäre" um vermutete illegale Bezüge immer stärker unter Druck. Nach Informationen der Justizbehörden in Paris wurde am Mittwoch erstmals seine 38-jährige Tochter und Beraterin Claude Chirac vernommen. Auch Chiracs Frau Bernadette soll vorgeladen werden. Bereits am Dienstag waren Vertraute des konservativen Staatschefs verhört worden, darunter auch Chiracs Kabinettschefin Annie Lheritier und sein langjähriger Berater, der konservative Senator Maurice Ulrich.

Chirac selbst hat sich geweigert, als Zeuge auszusagen. Eine Vernehmung des Präsidenten sei nicht mit dem Grundsatz der Gewaltenteilung vereinbar, erklärte sein Amt am Dienstagabend. Es reagierte damit auf Vorhaltungen des Pariser Oberstaatsanwalts Jean-Pierre Dintilhac, der bekräftigt hatte, dass eine Vorladung Chiracs der "Reiseaffäre" durchaus möglich sei. In der Affäre geht es um etwa 20 Reisen für mehr als 2,4 Millionen Franc (366 000 Euro), die Chirac zwischen 1992 und 1995 unternommen und bar bezahlt hat. Die Untersuchungen richten sich darauf, ob Chirac in seiner Zeit als Pariser Bürgermeister Schmiergelder abgezweigt haben könnte oder ob das Geld aus staatlichen Sonderfonds stammt.

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