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Frankreich: Komplettes Rauchverbot ab 2007

In Frankreich soll es ab Januar 2007 ein komplettes Rauchverbot an allen öffentlichen Orten geben, darunter auch Gaststätten und Hotels. Ausgenommen wären nur Diskotheken und die so genannten bars-tabacs.

Paris - "Das wird kommen", sagte Gesundheitsminister Xavier Bertrand der Zeitung "Le Figaro". Dem Blatt zufolge soll das Verbot im Oktober per Erlass verkündet werden. Ausnahmen soll es nur für die traditionellen Zigarettenverkaufsstellen bars-tabacs, Diskotheken und Casinos geben.

Bertrand hatte Anfang der Woche darauf verwiesen, dass das Rauchen pro Jahr 66.000 Menschen in Frankreich töte, darunter 5000 durch Passivrauchen. Die Debatte um das Rauchverbot war zudem durch jüngst veröffentlichte Zahlen zum Tabakkonsum neu entfacht worden. Demnach stieg der Tabakverkauf in den ersten fünf Monaten des Jahres erstmals seit 2002 wieder an.

Nach einer im Frühjahr veröffentlichten Umfrage würden 78 Prozent der Franzosen ein vollständiges Rauchverbot in Gaststätten und öffentlichen Gebäuden unterstützen. Schon seit 1991 sind in Frankreich Restaurants und öffentlich zugängliche Einrichtungen dazu verpflichtet, Nichtraucherzonen einzurichten. Diese Vorschrift wird nach Untersuchungen der Aufsichtsbehörde für soziale Angelegenheiten aber nur unzureichend umgesetzt; sie empfahl deshalb ein vollständiges Verbot.

Anti-Raucher-Kampagnen kritisierten gegenüber dem "Figaro", dass nun doch Ausnahmen geplant seien. Die bars-tabacs gehörten zu den am stärksten betroffenen Orten, sagte Yves Martinet vom nationalen Komitee gegen den Tabakkonsum. "Ist dort die Gesundheit der Angestellten weniger wert als bei Bedienungen im Restaurant?" Der Vorsitzende der Initiative Droit des non-fumeurs kritisierte vor allem die Ausnahme für Diskotheken, weil damit Jugendliche weiter der Gefahr durch das Rauchen ausgesetzt seien. (tso/AFP)

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