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Frankreich: Royal muss zittern

Die Kür des Präsidentschaftskandidaten der Sozialisten in Frankreich ist angelaufen. Ob die Favoritin Ségolène Royal aber mehr als 50 Prozent der Stimmen der Basis erhält, ist unklar. In einem zweiten Wahlgang wäre wieder alles offen.

Paris - In Frankreich haben die Sozialisten mit der Wahl ihres Präsidentschaftskandidaten begonnen. Die mit Spannung erwartete Urabstimmung der größten französischen Oppositionspartei startete am Mittag im nordfranzösischen Regierungsbezirk Pas-de-Calais. Bis zum Abend sind landesweit knapp 219.000 Mitglieder der Sozialistischen Partei (PS) aufgerufen, sich für einen von drei Bewerbern zu entscheiden. Als Favoritin gilt die 53-jährige Regionalpolitikerin und Ex-Umweltministerin Ségolène Royal. Gegen sie treten der frühere Wirtschafts- und Finanzminister Dominique Strauss-Kahn und der ehemalige Premier Laurent Fabius an. Der Gewinner bewirbt sich im April 2007 um die Nachfolge des konservativen Amtsinhabers Jacques Chirac.

Erringt kein PS-Kandidat im ersten Durchgang mehr als 50 Prozent der Stimmen, gehen die beiden Bestplatzierten am 23. November in die Stichwahl. Das Ergebnis der Urabstimmung sollte der Büroleiter von Parteichef François Hollande, Stéphane Le Foll, in der Nacht zum Freitag verkünden. Hollande, der Lebensgefährte von Royal, hatte sich im Vorfeld auf keinen Kandidaten festlegen wollen. Royal zeigte sich am Vormittag "gelassen" mit Blick auf die Abstimmung.

Royal, Strauss-Kahn und Fabius hatten in jeweils drei TV-Debatten sowie drei internen Debatten vor der Parteibasis ihre Standpunkte dargelegt. Bei den Linkswählern ist Royal Umfragen zufolge trotz leichter Verluste seit Monaten haushohe Favoritin. Ein klares Stimmungsbild unter den stimmberechtigten Mitgliedern der PS gibt es nicht. Allerdings stehen mit Ausnahme des zweitgrößten Bezirksverbandes Pas-de-Calais vier der fünf größten PS-Verbände hinter Royal, dazu die PS-Fraktionschefs aus Senat und Nationalversammlung und zahlreiche andere ranghohe Parteivertreter. (tso/AFP)

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