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Devedjian

© AFP

Frankreich: Sarkozy ernennt "Anti-Krisen-Minister"

Frankreich hat als erstes europäisches Land einen eigenen "Anti-Krisen-Minister". Staatschef Nicolas Sarkozy beauftragte den bisherigen Generalsekretär der Regierungspartei UMP, Patrick Devedjian, Frankreichs Konjunkturprogramm umzusetzen.

Patrick Devedjians Nachfolger an der UMP-Spitze wird nach Angaben aus Parlamentskreisen Einwanderungsminister Brice Hortefeux, der dabei seinen bisherigen Kabinettsposten behalten soll. Sarkozy hatte am Donnerstag ein 26 Milliarden Euro schweres Konjunkturprogramm angekündigt. Laut Regierung soll es im kommenden Jahr 100.000 Jobs schaffen und Frankreich einen Prozentpunkt Wachstum bringen.

Ob Devedjians Ernennung zum Anti-Krisen-Minister ein Hinweis auf eine baldige Ablösung von Wirtschaftministerin Christine Lagarde ist, blieb offen. Nach Medienberichten wurde sie von Sarkozy mehrfach wegen des Managements der Wirtschaftskrise kritisiert. Sie gilt damit als eines der Kabinettsmitglieder, die bei einer möglichen Regierungsumbildung Anfang nächsten Jahres ihren Posten verlieren könnten.

Der 64-jährige Devedjian ist ein langjähriger Mitstreiter Sarkozys. Er kam bei der Regierungsbildung nach dessen Amtsantritt 2007 aber nicht zum Zuge, weil der Präsident Rücksicht auf andere Parteiströmungen nehmen musste und im Zuge seiner "Öffnungspolitik" auch Oppositionspolitiker zu Ministern machte. Im September 2007 wurde Devedjian daraufhin UMP-Generalsekretär. Der gelernte Anwalt war schon mehrfach Minister, unter anderem für Industrie. (mhz/AFP)

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