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Die FDP und die Koalition: Frau Canel will nicht mehr

Jetzt ist es raus: In der FDP wird über einen Bruch der Koalition nachgedacht. Zumindest ganz weit hinten im Bundestag. Dort, wo die Abgeordnete Sylvia Canel seit 2009 sitzt. Doch ist ein unbedeutender Hinterbänklerplatz in der FDP auch gleichbedeutend mit bedeutungslos?

Von Antje Sirleschtov

Nach eineinhalb Jahren schwarz-gelben Dauerstreits und kurz vor der für die Koalition wichtigen Entscheidung über den Euro-Rettungsschirm im September sagt Frau Canel jetzt in einer Fernsehrunde: „Ja“, ein vorzeitiges Ende von Schwarz-Gelb fände sie „sympathisch“. Wegen der miesen Stimmung. Aber auch wegen der Milliarden, die Angela Merkel (CDU) ab Herbst überschuldeten EU-Staaten „in verantwortungsloser Weise“ zuschieben wolle.

Das verstößt auf jeden Fall gegen jedes FDP-Prinzip. Und dem soll Canel auch noch zustimmen? Eine glatte Todsünde für Ordnungspolitiker. So mancher in Rainer Brüderles FDP-Fraktion liebäugelt daher mit Ablehnung. Das schwarz-gelbe Ende kühl rechnend in Kauf nehmend. Schließlich kamen die meisten der 93 Abgeordneten 2009 nur durch das 14,6-Prozent-Ergebnis in den Bundestag. Jetzt steht die FDP bei drei, mit Glück 2013 bei fünf Prozent. Warum, mag sich da Canel gefragt haben, soll ich für diese Zukunftsaussichten mein liberales Gewissen beschmutzen? Raus aus dem Bundestag muss sie sowieso. Weshalb also nicht mit erhobenem Haupt?

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