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Politik: Frauen in der Wirtschaft: Tigerin mit Zähnen (Kommentar)

Die Politik und allen voran die Frauen in der Politik haben ein altes Erziehungsprinzip wiederentdeckt: Wer nicht hören will, muss fühlen. Dabei geht es nicht um Kinder, sondern um Unternehmer, die sich weigern, Frauen zu fördern.

Die Politik und allen voran die Frauen in der Politik haben ein altes Erziehungsprinzip wiederentdeckt: Wer nicht hören will, muss fühlen. Dabei geht es nicht um Kinder, sondern um Unternehmer, die sich weigern, Frauen zu fördern. Mit dem 51 Jahre alten Satz aus dem Grundgesetz "Männer und Frauen sind gleichberechtigt" ist der Anspruch zwar formuliert. Doch an der Umsetzung hapert es. Darum soll jetzt ein Gleichstellungsgesetz her. Dessen Inhalt richtet sich an die Privatwirtschaft. Unternehmen sollen Maßnahmen ergreifen, um den Anteil von Frauen in Männerdomänen - also vor allem Führungsetagen - zu erhöhen. Auch sollen sie familiengerechte Arbeitszeiten bieten und Frauen vor sexueller Belästigung schützen. Das klingt gut. Das Gesetz setzt zunächst auf Freiwilligkeit der Betriebs- und Tarifparteien. Was aber, wenn sich die Unternehmen nicht daran halten? Dann gilt, was bei allen Gesetzen gilt: Wer nicht hören will, muss fühlen. Dann drohen Sanktionen. Wer sich weigert, dem Gesetz Folge zu leisten, wird "bestraft", zum Beispiel durch saftige Bußgelder. Einen zahnlosen Tiger wird es nicht geben. Das Gleichstellungsgesetz ist wichtig - wichtig für die Wirtschaft und wichtig für die Frauen. Wichtig nicht nur für deren eigene Laufbahn, sondern für das Selbstbewusstsein aller Frauen. Seit Jahren hat man von ihnen kaum noch etwas gehört, wird über die Frauenfrage kaum noch diskutiert. Das kann sich jetzt ändern.

bew

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