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Politik: Frauen in die Bundeswehr: Waffen-Gleichheit (Kommentar)

Was haben die deutschen Soldaten nur für ein Glück! Erst erspart ihnen der Verteidigungsminister eine allzu durchgreifende Bundeswehrreform, und jetzt schickt er ihnen auch noch die Frauen: Demnächst dürfen auf allen Ebenen und in allen Jobs Frauen dienen, auch an der Waffe.

Was haben die deutschen Soldaten nur für ein Glück! Erst erspart ihnen der Verteidigungsminister eine allzu durchgreifende Bundeswehrreform, und jetzt schickt er ihnen auch noch die Frauen: Demnächst dürfen auf allen Ebenen und in allen Jobs Frauen dienen, auch an der Waffe. Damit geht die Regierung in der militärischen Gleichberechtigung weiter als die meisten anderen Länder, weiter sogar als Israel, wo Frauen zwar dienen müssen, aber nicht richtig kämpfen dürfen. Man kann nicht ganz ausschließen, dass Scharping hier umso radikaler sein wollte, weil er bei der Strukturreform so übervorsichtig war. Doch wie immer seine Motive sein mögen: Die Entscheidung markiert einen kulturellen Sprung. Viel mehr Gleichheit als die Waffengleichheit kann man sich kaum noch vorstellen. Bald bleibt als einziger Unterschied zwischen Mann und Frau, dass die Frauen die Kinder kriegen. Aber das soll ja demnächst auch abgeschafft werden. Die Soldaten wird das alles dennoch wenig freuen. Deren Arbeit wird zwar schöner, aber die Konkurrenz um die weniger werdenden Arbeitsplätze bei der Bundeswehr wird sich verschärfen. Das ist eben der Preis der Emanzipation.

bul

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