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Politik: Friedensgespräche mit Indien wegen Flugzeugabschuss gefährdet

Die pakistanische Regierung sieht die Friedensgespräche mit dem Erzfeind Indien gefährdet. Ministerpräsident Sharif sagte am Donnerstag bei der Trauerfeier für die 16 Opfer des Abschusses eines Aufklärungsflugzeuges, das Nachbarland habe mit dem Angriff auf die Maschine am Dienstag gegen alle Prinzipien und Abkommen sowie gegen internationales Recht verstoßen.

Die pakistanische Regierung sieht die Friedensgespräche mit dem Erzfeind Indien gefährdet. Ministerpräsident Sharif sagte am Donnerstag bei der Trauerfeier für die 16 Opfer des Abschusses eines Aufklärungsflugzeuges, das Nachbarland habe mit dem Angriff auf die Maschine am Dienstag gegen alle Prinzipien und Abkommen sowie gegen internationales Recht verstoßen. Dadurch würden die Friedensgespräche zwischen den beiden Atommächten erschwert.

Die Aufklärungsmaschine habe für Indien keinerlei Bedrohung dargestellt, erklärte der pakistanische Ministerpräsident bei den Trauerfeierlichkeiten auf einem Marinestützpunkt in Karachi. Der Abschuss am Arabischen Meer sei ein sehr barbarischer und sehr feiger Akt gewesen. An der Trauerfeier nahmen neben den Familienangehörigen der Opfer auch hochrangige Vertreter der pakistanischen Luftwaffe, des Heeres und der Marine teil.

Indien hatte erklärt, die Maschine sei abgeschossen worden, nachdem sie in den eigenen Luftraum eingedrungen sei. Pakistan erklärte hingegen, der Aufklärer habe sich auf einem Übungsflug befunden und sei zwei Kilometer hinter der Grenze über eigenem Territorium abgeschossen worden. Am Mittwoch hatte Pakistan nach eigenen Angaben ein indisches Flugzeug mit Raketen beschossen. Das Flugzeug soll auf den Weg zur Absturzstelle gewesen sein. Die Maschine sei aber nicht getroffen worden.

Nach indischen Angaben kam es zudem zu einem Gefecht beider Staaten in der umstrittenen Himalaja-Region Kaschmir. Bei einem Vorstoss Pakistans wurden nach Angaben der indischen Armee fünf feindliche Soldaten getötet. Erst vor rund einem Monat hatten die beiden Staaten einen Konflikt in der Region beigelegt. Indien hatte im Kaschmir am 26. Mai eine Offensive gegen moslemische Rebellen begonnen, die nach seinen Angaben von Pakistan massiv unterstützt wurden.

Die im Kaschmir kämpfende radikale moslemische Gruppe der Hisbul-Mujahedin (Heilige Krieger) kündigte am Donnerstag Vergeltung für den Abschuss der pakistanischen Maschine an. Der Oberkommandierende der Gruppe, Sajed Salahuddin, erklärte, Indien werde eine Rache erleben, die der Hindu-Staat nicht vergessen werde.

Die Vereinigten Staaten warfen Indien und Pakistan vor, in den vergangenen Tagen gegen ein im April 1991 geschlossenes Grenzabkommen verstoßen zu haben. Darin sei beiderseits der Grenze eine zehn Kilometer tiefe Sperrzone für Militärflugzeuge eingerichtet worden. Die Maschinen dürften danach nur nach Vorankündigung in den dortigen Luftraum eindringen. Der Sprecher im US-Außenministerium, James Rubin, forderte die beiden Staaten auf, das Abkommen einzuhalten und so weitere Opfer an Menschenleben zu vermeiden.

Das russische Außenministerium erklärte am Donnerstag in Moskau, der Abschuss am Dienstag dürfe nicht zu neuen Spannungen zwischen Indien und Pakistan führen. Die beiden Staaten haben seit der Unabhängigkeit von Großbritannien 1947 bereits drei Mal Krieg gegeneinander geführt, allein zwei Mal wegen Kaschmir. Seit dem vergangenen Jahr verfügen Indien und Pakistan über Atomwaffen.

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