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Politik: Früherer SS-Mann schwer belastet Zeuge: Engel hat selbst geschossen

Hamburg (plo). Ein Teilnehmer bei den Geiselerschießungen im Mai 1944 nördlich der italienischen Hafenstadt Genua hat am Freitag im Hamburger SS-Prozess den Angeklagten Friedrich Engel schwer belastet.

Hamburg (plo). Ein Teilnehmer bei den Geiselerschießungen im Mai 1944 nördlich der italienischen Hafenstadt Genua hat am Freitag im Hamburger SS-Prozess den Angeklagten Friedrich Engel schwer belastet. Nach Aussagen des ehemaligen Oberbootsmaats der 23. U-Boot-Jagdflottille, Walter Emig (79), war Engel für die Erschießungen verantwortlich und hat sie überwacht.

Der Zeuge berichtete, nach dem Attentat auf ein deutsches Soldatenkino in Genua, seien Häftlinge des SS-Gefängnisses für die Erschießung ausgewählt worden. Am Turchino-Pass wurden die Geiseln einzeln zu einer Grube gebracht. Als der Zeuge mit der ihm zugeteilten Geisel die Grube erreichte, war „die schon ziemlich angefüllt mit Toten“. Die neuen Opfer hätten sich zwischen die Leichen stellen müssen und seien von hinten erschossen worden. Engel sei ihm sofort aufgefallen. Er habe direkt an der Grube gestanden. Als eine der Geiseln noch zuckte, habe er einen Unterführer angewiesen, dem Opfer den „Gnadenschuß“ zu geben. Der habe so gezittert, dass er den Befehl nicht habe ausführen können. Engel sei darauf in die Grube gestiegen und habe dem SS-Mann gezeigt, wie er das Opfer zu erschießen habe: von schräg hinten hinter das Ohr.

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