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Politik: Früherer US-Präsident Carter trifft sich mit Hamas-Vertretern

Kairo - Eine Waffenruhe mit Israel und ein Gefangenenaustausch standen im Zentrum der umstrittenen Gespräche des amerikanischen Ex-Präsidenten Jimmy Carter mit Vertretern der palästinensischen Hamas in Damaskus. Am Freitag und Samstag war der Friedensnobelpreisträger in der syrischen Hauptstadt mit Khaled Meschaal zusammengetroffen, dem im Exil lebenden politischen Führer der Organisation.

Kairo - Eine Waffenruhe mit Israel und ein Gefangenenaustausch standen im Zentrum der umstrittenen Gespräche des amerikanischen Ex-Präsidenten Jimmy Carter mit Vertretern der palästinensischen Hamas in Damaskus. Am Freitag und Samstag war der Friedensnobelpreisträger in der syrischen Hauptstadt mit Khaled Meschaal zusammengetroffen, dem im Exil lebenden politischen Führer der Organisation. Ein konkretes Ergebnis brachten die Gespräche mit der von den USA und der EU boykottierten Organisation nicht. Während sich Carter nach dem Treffen nicht äußerte, hieß es von Seiten der Hamas, man werde die Vorschläge Carters besprechen und „bald“ eine Antwort geben.

Die USA, die EU und Israel lehnen jeglichen Kontakt zur Hamas ab, die sie als Terrororganisation einstufen, weil sie Israel nicht anerkennt. Israel und die USA hatten offiziell das Treffen Carters mit Hamas-Führern heftig kritisiert. Der stellvertretende israelische Premierminister Eli Yishai von der orthodoxen Shas-Partei ließ dagegen verlauten, er wäre zu einem Treffen mit Hamas-Vertretern bereit, wenn es der Freilassung des in Gaza gefangen gehaltenen Soldaten Gilad Shalit diene.

Jimmy Carter kritisiert seit Jahren die Einseitigkeit der US-Politik. Nach Ansicht des Architekten des Friedensvertrages zwischen Ägypten und Israel macht die Parteinahme Washingtons für Israel es den USA unmöglich, die Rolle eines ehrlichen Maklers zu spielen. Die einseitige westliche Unterstützung der Fatah gegen die Hamas vertiefe den Graben zwischen den politischen Rivalen.

Die Hamas hatte 2006 die Parlamentswahlen gegen die Fatah gewonnen, war aber daraufhin von der EU, Israel und den USA boykottiert worden, was zum finanziellen Kollaps der Autonomiebehörde führte. Im Sommer 2007 übernahm die Hamas in Gaza militärisch die Macht, woraufhin Präsident Mahmud Abbas in der Westbank eine neue Regierung einsetzte. Seither haben die Palästinenser zwei Regierungen, von denen eine von Friedensverhandlungen und finanzieller Hilfe ausgeschlossen bleibt. Tsp

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