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Kurt Beck

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Führungsstreit: SPD schließt Pakt gegen Beck

Der rechte Parteiflügel hat genug - nach einem Medienbericht wollen die SPD-Granden um jeden Preis eine Kanzlerkandidatur von Kurt Beck verhindern. Auch in der großen Koalition wächst die Kritik am SPD-Parteivorsitzenden.

Es ist ein wirklich ungünstiger Zeitpunkt, um krank zu werden - während Kurt Beck mit Grippe im Bett liegt, schmieden die SPD-Granden einen Pakt gegen den Parteivorsitzenden. Becks Vorgänger Franz Müntefering, Finanzminister Peer Steinbrück und Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck haben sich nach Informationen des "Spiegel" zusammengeschlossen. Ihr Plan: Beck darf nicht Kanzlerkandidat werden. Stattdessen wollen sie SPD-Vize und Außenminister Frank-Walter Steinmeier durchsetzen. Der Grund: Nachdem Beck der Zusammenarbeit mit der Linkspartei das Tor geöffnet habe, komme er Kanzlerkandidat nicht mehr in Frage.

In der "Frankfurter Rundschau" legt Steinbrück nach. Der Finanzminister wirft Beck Fehler im Umgang mit den Parteigremien vor. "Dass einem Parteivorsitzenden Loyalität gewährt wird, ist unabweisbar notwendig. Sonst ist eine Partei nicht zu führen", so Steinbrück. "Unbenommen dessen muss eine solche Entwicklung intern besser kommuniziert und vorbereitet werden." Offenbar gibt es in der SPD ein Kommunikationsproblem.

Beck steht fast alleine da

Unterstützung erhält Beck nur noch von seiner Stellvertreterin Andrea Nahles. Sie ruft im "Spiegel" den rechten Parteiflügel zur Ordnung. "Die Linkspartei ist eine Realität in der Politik geworden, auch im Westen", so Nahles. "Wir sollten in der SPD alle diese Realität zur Kenntnis nehmen."

Auch in der Großen Koalition kippt die Stimmung. So wettert jetzt auch Angela Merkel gegen Beck. Sie ist skeptisch über eine weitere Zusammenarbeit mit dem SPD-Vorsitzenden. Auch hier geht es um Becks neue Haltung zur Linkspartei. "Das Verhalten der SPD und ihres Vorsitzenden wird von allen künftig sicher auch im Lichte dieser Erfahrung beurteilt", sagt Merkel im "Spiegel". "Das ist eine Erfahrung, die bleibt." (mfa/AFP/dpa)

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