zum Hauptinhalt
Blick auf den durch ein Feuer beschädigten Dachstuhl der geplanten Asylunterkunft in Tröglitz (Sachsen-Anhalt).

© Jan Woitas/dpa

Fünf Monate nach Brandanschlag in Tröglitz: Konkrete Spuren zu den Tätern

Der Brandanschlag in Tröglitz in Sachsen-Anhalt hatte Anfang April deutschlandweit Aufsehen erregt. Nun haben die Ermittler deutliche Hinweise auf die Täter.

Rund fünf Monate nach dem Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Tröglitz (Sachsen-Anhalt) hat die Polizei konkrete Spuren zu den Tätern. Die Schlinge ziehe sich ein Stück weit zu, sagte der Sprecher des Landeskriminalamtes, Andreas von Koß, der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Dienstagsausgabe). Die Beamten seien optimistisch, den Fall „in absehbarer Zeit“ klären zu können.

Der Optimismus der Ermittler stütze sich vor allem auf die sehr gute Spurenlage bei Fingerabdrücken und DNA sowohl am Brandort als auch an weiteren Gegenständen wie etwa Benzinkanistern. Die Ermittler halten es laut Sprecher für wahrscheinlich, anhand der Spuren den oder die Täter zu überführen. Verdachtsmomente gebe es bislang gegen „einige Personen“, aber noch keinen dringenden Tatverdächtigen. Dazu müssten weitere Puzzleteile zusammengefügt werden.

Gleichzeitig haben sich die Kriminalisten offenbar von der These „reisender“ Brandstifter verabschiedet. Vermutlich stammen sie vielleicht sogar aus Tröglitz selbst oder aber dem unmittelbaren regionalen Umfeld, sagte Koß. Brandursachenermittler hätten keine vergleichbare Vorgehensweise bei anderen Brandstiftungen gefunden. Zum anderen dürften Hinweise aus der Bevölkerung zur Annahme führen, dass jemand mit Ortskenntnis und regionalem Bezug das Feuer gelegt hat.

Am 4. April brannte der gesamte Dachstuhl aus

Unbekannte hatten in der Nacht zum 4. April einen Brandanschlag auf das für 40 Asylbewerber vorgesehene Mehrfamilienhaus in Tröglitz bei Zeitz verübt. Dabei brannte der gesamte Dachstuhl aus. Von den Sicherheitsbehörden war für Hinweise auf die Täter eine Belohnung von 20.000 Euro ausgelobt worden.

Im Juni wurden die ersten zwei Flüchtlingsfamilien in dem Ort aufgenommen, jedoch in angemieteten Privatwohnungen. Tröglitz geriet schon im März in die Schlagzeilen, nachdem der ehrenamtliche Ortsbürgermeister Markus Nierth wegen Anfeindungen von Rechtsextremen von seinem Amt zurückgetreten war. (epd)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false