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Politik: Fünfte Nacht mit Krawallen in Stockholm

Wieder Brände und Festnahmen.

Stockholm - Dutzende brennende Gebäude und Autos, Steinwürfe auf Feuerwehrwehrleute: Schwedens Hauptstadt Stockholm kommt auch nach fünf Krawallnächten nicht zur Ruhe. In mehreren Vororten lieferten sich randalierende Jugendliche Auseinandersetzungen mit der Polizei. 13 Personen wurden festgenommen, teilten die Behörden am Freitag mit. Verletzte wurden in der Nacht zu Freitag aber nicht gemeldet. Auslöser der Unruhen war die Erschießung eines Rentners durch die Polizei in einem Stadtteil, der fast ausschließlich von Einwanderern bewohnt wird.

In der Nacht zum Freitag bewarfen jugendliche Randalierer Polizisten erneut mit Steinen, zündeten etwa 30 Autos an und beschädigten Schulen. Allerdings war das Ausmaß der Ausschreitungen in dieser fünften Krawallnacht in Folge nach Polizeiangaben etwas geringer als in den vergangenen Tagen. Dennoch werde auch wegen bevorstehender Großereignisse wie Fußballspiele und die Hochzeit von Prinzessin Madeleine am 8. Juni Verstärkung aus anderen Landesteilen angefordert, sagte ein Polizeisprecher.

Die schwedische Regierung wurde im Parlament für ihre Einwanderungspolitik kritisiert. Regierungschef Fredrik Reinfeldt wies die Vorwürfe der rechtspopulistischen Partei der Schwedendemokraten zurück, die hohe Jugendarbeitslosigkeit sei Hintergrund der Unruhen.

Auslöser der Unruhen ist der Tod eines 69-jährigen Mannes in Husby, einem Vorort von Stockholm, in dem die Bevölkerung zu 80 Prozent aus Einwanderern besteht. Die Polizei hatte den Mann nach eigenen Angaben aus Notwehr erschossen. Anwohner vermuten einen rassistischen Hintergrund. Die Gewaltausbrüche sind im Laufe der Woche auf andere Vororte mit hohem Migrantenanteil übergegangen. dpa/rtr

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